Der Ort, an dem die Reise endet

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gelinde Avatar

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Der Ort, an dem die Reise endet, von Yvonne Adhaiambo Owuor

Cover:
Das Buch selber ist einfach dunkel, leider sieht man jeden Fingerabdruck. Der Schutzumschlag nüchtern, die Farben lösen in mir eine gewisse Spannung aus.

Inhalt:
Ort Kenia. Zeit 2007 bis zurück zu 1956 und weiter.
Odidi, ein junger Student wird bei den Unruhen nach den Wahlen 2007 in den Straßen von Nairobi von der Polizei getötet.
Am Schicksal seiner Familie und den Verflechtungen mit weiteren Personen wird diese Geschichte erzählt. Der Vater und die Schwester holen den Toten „nach Hause“. Dabei machen sie einen schmerzlichen Prozess durch.

Es geht um Korruption, Gewalt, Geheimnisse, Gräueltaten von unglaublichem Ausmaß.

Meine Meinung:
Der Titel und der Klappentext haben mich neugierig gemacht.
Der Schreibstil hat mir das Ganze dann sehr schwer gemacht, es hat sich für mich sehr holprig gelesen, das Buch hat sich irgendwie gegen mich gesperrt (oder ich mich gegen das Buch?). Oft wurden nur einzelne Wörter aneinandergereiht, dann kamen wieder Sätze und ganze Handlungen die eher wie ein Gedicht wirkten und für mich eher abschweifend und viel zu ausladend waren.
Dann die fremde Sprache, fremde Wörter (Swahili?), die zwar meist im Glossar erklärt wurde, aber es war mir zu anstrengend jedes Mal nach hinten zu blättern.
Die Personen bleiben mir absolut fremd. Klar, sie sind in sich zerrissen, trotzdem kann ich sie nicht einschätzen, ihr Handeln und Denken nicht nachvollziehen und verstehen, sie haben so viele gegensätzliche Gesichter und Facetten das ich mir kein Bild machen kann.
Auch die Handlung ist so verwirrend und zerrissen, dass ich ihr nicht folgen kann. Auch jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, kann ich mir die Abfolge nur grob vorstellen. Es gibt viel zu viele Sprünge in der Handlung, den Orten, den Menschen, den Gedanken, der Zeit.
Wer wird von wem, wann gefoltert und warum? Wer ist dann aber wieder mit wem verbündet und ab wann und warum?

Für mich blieb es eine fremde Welt deren Sprache, Denken und Handeln ich nicht verstanden habe. Das Ende ist für mich genauso offen, wirr, grausam und unbegreiflich wie das ganze Buch.

Autorin:
Die Autorin wurde 1968 geboren. Sie schrieb viele Kurzgeschichten, dieser Roman ist ihr Debüt für den sie 2015 den Jomo Kenyatta Prize erhalten hat.
Sie lebt in Nairobi.

Mein Fazit:
Ich denke für diese Art von Buch braucht man Politisches Interesse und Kenntnisse, sowie einen Hang zu „hochliterarischen“ Werken.
Mich konnte das Buch nicht erreichen, ich hab mich durchgekämpft.
Deshalb von mir 2,5 Sterne die ich nur ganz knapp auf 3 Sterne aufrunden kann.