Der Palast der Borgia

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
marianne la. Avatar

Von

Die römische Geschichte hat mich schon immer interessiert und die Stadt Rom habe ich mehrfach besucht. Vor diesem Hintergrund war ich auf den Roman "Der Palast der Borgia" sehr gespannt, zumal ich auch schon den Fernsehfilm über die Borgias gesehen habe.
Jetzt zu meiner Beurteilung bzw. meinem Fazit:
- Das Cover ist äußerst attraktiv und die Engelsburg mit dazugehörender Brücke im besten Licht. Die Frau im roten Kleid schlägt hier schon den Bogen zu den römischen Adelsfamilien.
- Die Namensübersicht bzw. die Verflechtungen des Adels aus den verschiedenen Städten/Ländern ist leider nur sehr unvollständig in Bezug auf die Vielzahl von Personen, die im Roman vorkommen.
- Die Landkarte Italiens ist hinsichtlich vieler erwähnter Städte und Regionen nur unvollständig.
- Der Einstieg - aber auch im Romanverlauf - ist hinsichtlich der politischen Situation in Italien und Europa nicht deutlich genug dargestellt. Immer wieder wird zwischen Städten, Königreichen, Adelsfamilien und Einzelpersonen hin- und hergesprungen.
- Das Leben in Rom und im Vatikan wird bildhaft, unterhaltsam und spannend geschildert.
- Das Verhältnis und Beziehungsgeflecht der Borgial und deren Umfeld ist interessant dargestellt und läßt auch noch Freiraum für eigene Spekulationen.
- Hochbrisant ist das Dreiecksverhältnis zwischen dem Papst Alexander, Lucrezia und Cesare.
- Manchmal sind die einzelnen Kapitel etwas ausufernd und langatmig. Es entsteht hin und wieder der Eindruck, es werden Wiederholungen angeboten.
- Die Art des Schreibstils ist sehr angenehm zu lesen.
- Das Leben im Vatikan, der Nepotismus, der Zeitgeist und die Moralvorstellungen sind gut dargestellt.
Die letzten Seiten des Romans zielen (leider) ganz klar auf eine wohl geplante Fortsetzung bzw. einen zweiten Teil. Das Ende wirkt somit irgendwie unvollständig und nicht abgeschlossen.