Der Palast der Borgia

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malo2105 Avatar

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Wer kennt sie nicht, die Familie Borgia, die mehrere Päpste stellte, die durch ihre Machtgier das Papsttum prägte, dabei vor Habgier, Intrigen, Korruption und Mord nicht zurückschreckten.
Hier nun erzählt Sarah Dunat die Geschichte hauptsächlich aus Sicht der Lucrezia, Tochter von Rodrigo Borgia, besser bekannt als Papst Alexander VI und dessen Geliebter Vannozza. Lucrezia, der später der Ruf anhaftete eine Ehebrecherin gewesen zu sein und ein Verhältnis sowohl zu ihrem Bruder Cesare als auch zu ihren Vater gehabt zu haben, beugt sich immer wieder dem Willen der Familie. Nachdem ihr Vater zum neuen Papst gewählt wurde, ändert sich ihr Leben. Die Familie wird zu einer der mächtigsten und einflussreichsten Italiens. So wird ihre bestehende Verlobung mit Don Gaspare d’Aversa gelöst um eine andere, vorteilhaftere, Verbindung einzugehen. Doch auch diese Ehe steht unter keinen guten Stern und wird nach einiger Zeit gelöst, da sich die politischen Verhältnisse geändert haben. Lucrezia ist ein Spielball der Macht des Papstes und dessen Politik. Aber auch alle anderen Kinder des Papstes, seine Beziehung zu Giulia Farnese, sowie die Verhältnisse innerhalb der Familie Borgia werden hier sehr gut dargestellt.
Den Schreibstil fand ich zunächst etwas schwierig. Es wirkte, als ob die Ereignisse aneinandergereiht wurden, ohne den Figuren Tiefe zu verleihen. Wenn man sich jedoch darauf einlässt, entsteht ein farbenfrohes Bild des damaligen Rom und der Renaissance.
Der gesamte Roman verteilt sich auf insgesamt 10 Teile, die ihrerseits in 59 Kapitel untergliedert sind.
Das Cover finde ich sehr passend und zum Titel des Buches gewählt, sieht man doch darauf eine junge Frau und die Engelsburg. Auch den Stammbaum und die Karte Italiens mit den einzelnen Territorien der damaligen Zeit fand ich sehr hilfreich und interessant. Ein Nachwort der Autorin, in dem sie eine Fortsetzung ankündigt, rundet der Roman ab.