Erwartungen enttäuscht

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"Der Palast der Borgia" beschreibt die Geschichte der Borgia Familie nach der Wahl Alexanders zum neuen Papst im Jahr 1492. Um seine Macht auszudehnen spinnt das neue Oberhaupt der katholischen Kirche zahlreiche Intrigen, in die auch seine illegitimen Kinder hineingezogen werden.

Ich muss zugeben, dass ich von der Leseprobe noch sehr gefesselt war, dementsprechend hoch waren dann auch meine Erwartungen an den Roman. Leider wurde ich dann beim Lesen ziemlich enttäuscht. Obwohl ich bereits eine Fernsehserie und einige Dokumentationen über die Borgia gesehen hatte, viel es mir stellenweise wirklich schwer, der Geschichte zu folgen. Die Erzählweise beinhaltet nicht nur etliche größere Zeitsprünge/Zeitraffer, sondern wird immer wieder aus der Perspektive eines anderen Charakters erzählt! Dies hat meinen Lesefluss erheblich gestört und so war ich zwischenzeitlich beim Lesen ziemlich verwirrt. Auch der Stammbaum zu Beginn des Romans konnte mir da nicht richtig weiterhelfen.
Des Weiteren war der Roman auch noch sehr dick und die Geschichte war stellenweise doch recht zäh und langatmig, sodass sich das Lesen bei mir (und ich bin normalerweise doch ein recht schneller Leser) sehr in die Länge gezogen hat!
Auch mit den meisten Charakteren wurde ich beim Lesen leider nicht sonderlich warm, zumal ich gehofft hatte, dass Lucrezia Borgia doch klar im Vordergrund steht und man einen besseren Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt erhält.
Trotz aller Kritik muss man der Autorin zu Gute halten, dass sie diesen Roman sehr gründlich recherchiert hat und man so einiges Neues über die damalige Zeit lernen kann, die doch eine recht spannende war!

Mein Fazit:
Die Geschichte der Borgia an sich ist ein sehr interessantes Thema, nur wurde es hier meiner Meinung nach nur mäßig gelungen umgesetzt. Die Spannung fehlt über weite Strecken und teilweise blickt man als Leser bei all den Intrigen und Bündnissen überhaupt nicht mehr durch! Man muss sich beim Lesen doch stark konzentrieren, was mir persönlich nicht so gefällt, da ich gerne mal zur Entspannung bzw. zum Abschalten vom Alltag lese. Ich kann diesen Roman leider nur bedingt weiterempfehlen!