Britischer Humor mit Charme

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
mac tíre súl Avatar

Von

Hätte ich nicht die LP gelesen und einen ersten Eindruck dieses herrlich verschrobenen Buches mit britischem Humor bekommen, wären meine nachfolgenden Teatimes längst nicht so amüsant geworden.
Wahrscheinlich hätte ich das Buch in der Buchhandlung nicht mal in die Hand genommen, obwohl das Cover in Wirklichkeit noch viel ansprechender ist, als auf dem Foto. Der zweite Blick ist viel aussagekräftiger, denn es steckt so Einiges hinter dem wunderschön glänzenden Pfau. Die Papierqualität ist auch sehr gut und deswegen hat man ein kleines Juwel in den Händen.
Lord und Lady McIntosh leben auf einem wunderschönen Landsitz in Schottland. Doch sie sind nicht mehr die Jüngsten und müssen für den Erhalt ihres Besitzes einen Teil des Anwesens vermieten. Ebenso können sie ein paar Cottages ihr Eigen nennen, die auf dem Grundstück stehen und ebenso an Interessierte vermietet werden.
Die Raumpflegerin Aileen mit ihrem Hund Britney und auch der Gärtner Ryszard sowie eine Menge Tiere leben zusammen mit den McIntoshs auf dem Anwesen. Jeder Charakter wird eingehend beschrieben und hat so seine Macken. Ganz zu Schweigen von dem jungen Pfau, der die ganze Geschichte erst ins Rollen bringt. Vermutlich in seinem ersten Balzverhalten leicht gestört, attackiert dieser Pfau alles Blaue, was im in den Weg kommt. Seine Rivalen müssen eben ausgeschaltet werden, ob es nun ein Auto oder eine Regentonne ist. Leider endet sein Dasein später als Gänsecurry, doch das muss schon jeder selber lesend entdecken.
In der Wintersaison ist eigentlich nie viel los, aber diesmal hat sich eine Gruppe Banker angemeldet zu einem Teambuilding-Seminar. Mit von der Partie sind vier Herren, die Chefin, eine Psychologin als Coach und eine Köchin, die alle bekochen soll.
Kaum sind alle mit ihren Autos angekommen, beginnt auch schon die amüsante Geschichte. Ohne Handyempfang, zu wenig Comfort in den Cottages, ein Stromausfall, eisige Kälte, die kranke Chefin und der verrückte Pfau sind nur ein paar Stichworte, die aus der Erzählung eine wunderbar skurrile Unterhaltungslektüre auf britische Art zaubern.
Ein Erzählstil der so ganz ohne direkte Rede auskommt und doch flüssig und unterhaltsam zugleich ist.
Gerne würde ich noch weitere Abenteuer der McIntoshs oder deren Nachbarn lesen und hoffe auf mindestens eine Fortsetzung.