Eine Verkettung unglücklicher Umstände

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gisel Avatar

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Lord und Lady McIntosh gehören zum schottischen Landadel. Um finanziell über die Runden zu kommen, vermieten sie Zimmer an Urlauber. Nun hat sich eine Bankergruppe angesagt, die zur Teambildung kommt, und Fiona McIntosh richtet die Zimmer im ungenutzten Westflügel her. Dummerweise bricht sich die Angestellte Aileen bei einem Hausunfall den Arm und kann nicht mehr weiterhelfen. Dummerweise gibt es auf dem Anwesen einen Pfau, der etwas durcheinandergekommen ist und sich nun zerstörerisch auf alles stürzt, was blau ist. Dummerweise tritt die Chefin der Bankergruppe zunächst in Gänsedreck, kurz danach attackiert der Pfau ihr blaues Auto und hinterlässt Dellen und Kratzer. Dummerweise muss Lord McIntosh daraufhin den Pfau erschießen. Dummerweise…
Das reiht sich immer weiter fort, ein unglücklicher Umstand jagt den anderen, verkettet sich mit dem nächsten, bis jeder der Anwesenden ein Geheimnis vor mindestens einer anderen Person hat und zum Schluss jeder ein schlechtes Gewissen. Der Leser kriegt kriegt nahtlos alle Vorkommnisse mit und kann nur noch grinsen darüber, wie sich die Ereignisse schonungslos weiterentwickeln.
Nicht ohne Absicht ähnelt das Geschehen den Geschichten von „Fawlty Towers“ mit John Cleese. Mit viel Witz und Situationskomik entwickelt Isabel Bogdan eine äußerst spannende Geschichte, die es ohne den verrückten Pfau nicht gegeben hätte. Wider Erwarten wird das Teamentwicklungswochenende äußerst effektiv, aber völlig anders, als man es hätte erwarten wollen.
Dieses Buch ist ein Feuerwerk an spritzigen Ideen um eine äußerst spannende Verkettung unglücklicher Umstände. Der Covertext verspricht „eine subtile Komödie in bester britischer Manier“, und dieses Versprechen ist in allen Punkten bravourös eingehalten. Wer den trockenen schwarzen britischen Humor mag, wird um dieses Buch kaum herumkommen. Eindeutig eine absolute Leseempfehlung mit mindestens fünf Sternen von mir!