Hörbuch-Rezension: Der Pfau

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kvel Avatar

Von

 

Teambuilding - oder so ähnlich.

 

 

 

Inhalt:
Eine Londoner Banker-Gruppe bestehend aus vier Männern und ihrer Chefin verbringen ein Wochenende in dem alten Landsitz der McIntosh's für ein geplantes Teambuilding.
Mit dabei sind eine Psychologin als Moderatorin und eine Köchin.
Im Sinne von Lord und Lady McIntosh solle das Wochenende möglichst ruhig verlaufen, da sie sich nachfolgende Buchungen für ihr abgelegenes schottisches Landgut erhoffen.
Allerdings wirbelt ein einzelner, aus der Rolle gefallener, Pfau alles durcheinander.

 

 

 

Meine Meinung:

 

Die Geschichte bietet einen sehr feinsinnigen Humor.
Dieser füttert sich u.a aus den sehr unterschiedlichen beteiligten Charakteren.
Aus den Situationen.
Aus den Dialogen.
Aus den geschilderten Details.
Und somit aus dem Sprachwitz der Autorin.

 

 

 

Beispiele:
Es wird berichtet wie bisher die Hunde der Familie McIntosh zu ihnen gefunden hatten, weil sie z.B. heimatlos gewesen waren und wie sich dies auf die Vorliebe des Ehepaares ausgewirkt habe. Dass sie bspw. früher einen beigen, langhaarigen Hund hatten und sie sich deshalb alle ihre Fußböden und das Sofa in beige ausgewählt hatten, damit die Hundehaare nicht so auffallen würden. Und es wurde philosophiert, was passieren würde, wenn dann aber eines Tages ein hilfsbedürftiger Hund, der aber schwarz wäre, vor ihnen stehen würde.
„Es stand auch kein bedürftiger Hund vor der Haustüre, sondern der Postbote.“

 

 

 

Diese abrupten Themenwechsel finde ich sehr gelungen!

 

 

 

Es ging allgemein um die Zubereitungsarten für Geflügel; ob man evtl. auch aus Pfau ein Essen zubereiten könne. Die Köchin bejahte dies und erläuterte einige Rezepte dazu und teilte sogar Rituale aus dem Altertum mit. Dass früher beim Adel ein Pfau zubereitet worden war, dieser dann auf einer Platte wieder mit seinen Federn angerichtet und auf dem Tisch der Edelleute drapiert worden war.
„Es heißt, dass sogar einer mal vom Tisch geflogen war; Helen lachte und Marvin wurde es schlecht.“

 

 

 

Insgesamt kann ich sagen:
Super witzig und auf der menschlichen Ebene nachvollziehbar.
Super gesprochen – ein großes Lob an Christoph Maria Herbst.
Ein echter Ohrenschmaus!

 

 

 

Fazit: Hat mich sehr gut unterhalten!