Leider sehr langweilig

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anjanaka Avatar

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Der Beginn des Buches war spannend und sehr vielversprechend: Sam und Hannah verlieren ihren Sohn Felix bei einem Amoklauf. Bei dem Felix selbst der Attentäter ist. Ein schwerer Schlag, denn zu den Verlustgefühlen der Eltern mischen sich Schuldgefühle, Ohnmacht und Wut. Und natürlich werden Sam und Hannah jetzt von der Gesellschaft verantwortlich gemacht. Reporter campieren vor der Haustür, Eltern fordern, dass Sam ihre Kinder nicht mehr unterrichten darf und Hannah begeht einen Selbstmordversuch. All das erfahren wir bereits auf den ersten Seiten des Buches und der Leser fragt sich, wie es jetzt für die Eltern weitergehen kann. Wie werden Sam und Hannah mit diesem schweren Schicksalsschlag fertig werden?

Nun ja, Hannah geht in eine Klinik. Und Sam, der die Hauptperson im weiteren Verlauf der Geschichte einnimmt, setzt sich auf sein Motorrad und fährt ins Ferienhaus eines Freundes in Wales. Und ab da wird die Geschichte leider sehr langweilig. Die Charaktere sind sehr blass und zu weit weg vom Leser. Über die direkte Rede bin ich immer wieder gestolpert, weil sie zu wenig umgangssprachlich ist und nicht zu den Charakteren zu passen scheint. Bis auf die nächtlichen Alpträume scheint Sam außerdem den Verlust seines Sohnes ziemlich gut zu verkraften.
Mein E-Reader sagt, ich hätte erst 30% des Buches geschafft, dabei habe ich die letzten 10 Seiten schon überflogen. Das Buch konnte mich nicht fesseln, die Charaktere sind mir egal. Vermutlich gibt es ein Happy End. Ich schaffe es nicht mehr weiterzulesen.

Mir geht es mit diesem Buch wie mit Rosamunde-Pilcher-Filmen. Es ist alles leicht rosa eingefärbt und mit garantiertem Happy End. Man kann sie aus Langeweile schauen, verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht tut.
Wer keine großen Erwartungen an "Der Pub der guten Hoffnung" hat, sondern eine leicht dahinplätschernde Lektüre mit ein wenig Romantik sucht, der wird vermutlich trotzdem seinen Lesespaß haben. Deshalb 3 Sterne.