Mischung aus Trauer und neuer Hoffnung

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yellowdog Avatar

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Das Buch „Der Pub der guten Hoffnung“ verspricht vom Cover und Titel her einen Wohlfühlroman, zudem es ja auch bei Forever erscheint. Doch die Thematik ist erstmal ein ernster. Der Sohn von Sam und Hannah hat einen Amoklauf begangen, bei dem er 2 Menschen und sich selbst tötete. Für die Eltern in mehrfacher Hinsicht eine Tragödie. Zum einen haben sie ihren Sohn verloren und dann die Scham und das Mitleid für die Opfer und ihre Angehörigen. Den Angehörigen der Opfer entgegenzutreten ist schwer. Hannah begeht einen Selbstmordversuch, überlebt und geht in Therapie. Sam will sie erst einmal nicht mehr sehen. Die Medien behandeln den Amoklauf und die Folgen reißerisch. Sam, der seinen Lehrerberuf wegen dem Vorfall verlor, geht auf ein Cottage nach Wales. Hier hat er die Chance, sich von den Auswirkungen der Tragödie wieder zu erholen.
Der Roman erhält hier einen neuen, zusätzlichen Schwerpunkt.
Sam begegnet hier einer Frau namens Hope, die alleine für 2 Waisenkinder sorgt und das Cottage und die Umgebung ist idyllisch. Das die Frau Hope = Hoffnung heißt, ist sicher kein Zufall.

Aber auch die Beziehung zu Hannah beschäftigt Sam weiterhin. Ihre Perspektive wird erst im letzten Drittel des Romans stärker eingesetzt.

Die Schweizer Schriftstellerin Alexandra Zöbeli nutzt ihren geschmeidigen Schreibstil, der bei leichten Unterhaltungsromanen gut passt, um auch dieses ernste Thema sowohl mit Komplexität wie mit Leichtigkeit anzugehen und tatsächlich funktioniert das, weil sie sehr sorgfältig schreibt.

Das umfangreiche Buch ist inzwischen auch als 13stündiges Hörbuch erschienen, welches ich gehört habe. Gelesen wird es von Hannah Baus, die mit ihrer jungen Mezzasopranstimme angenehm zu hören ist. Sie hat auch schon die anderen Bücher von Alexandra Zöbeli eingelesen.