Geheimnisvoller Erzähler, geheimnisvolle Story

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la tina Avatar

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Eine sehr beeindruckende Leseprobe mit einer seltenen Erzählperspektive. Hier erzählt ein Gott nachträglich einem Beteiligten, wie er die Geschichte beobachtet hat. Und dieser Gott ist eben nicht allwissend, was es umso interessanter macht, denn er kann mit seinen Vermutungen und Schlussfolgerungen, welche er aus seinen Beobachtungen zieht, durchaus mal daneben liegen.
Entsprechend bleibt zunächst vieles im Unklaren wie, ob der bisherige Statthalter wirklich verschwunden oder von dessen Bruder heimlich beseitigt wurde. Ob der Onkel Mawats aus Machtgier oder Pflichtgefühl handelte, ob Eolo bereits jetzt schon mehr wahrnimmt als die anderen uvm. Man hangelt sich quasi von Ungewissheit zu Ungewissheit und weiß nie, ob der Rabengott mit seinen Vermutungen richtig lag, zumal dieser keine Unwahrheiten erzählen will, weil sonst jemand in Zugzwang geräte, daraus eine Wahrheit machen zu müssen. Es ist nichtmal klar, ob Eolo am Schluss noch lebt oder ob der Rabengott alles einem Toten erzählt. Anspruchsvoll und bereits jetzt schon sehr geheimnisvoll.
Mit gefällt der Türklopfer, der Ring im Schnabel eines Raben, wie dieser womöglich am Wirkungsort des Statthalters angebracht sein könnte. Das Cover wirkt mächtig und düster zugleich, sehr gelungen.