Der Rabe von Iraden

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nightinsparrow Avatar

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Zugegebenerweise war ich sehr gespannt auf diesen Buch, laut Klappentext schien es mal wieder ein high fantasy Buch zu sein und ich war auch richtig in Stimmung dafür.
Leider war das Buch nicht ganz so für mich, wie ich gehofft hatte.

Es geht um eine Rabengottheit, die seit Jahren schon über die Stadt macht und um zu kommunizieren und Dinge zu erledigen ein Instrument benutzt, einen Stadthalter, der große Power hat, nicht einfach so getötet werden kann, aber sich am Ende doch immer für den Raben von Iraden opfern muss.
Der aktuelle Stadthalter ist verschwunden und bevor sein Sohn Mawat, zudem ursprünglich die Macht übergehen sollte, Stadthalter werden konnte, schnappt sich verwunderlicherweise dessen Onkel den Platz.
Die Hauptperson ist nicht wie man vielleicht denken würde Mawat, sondern sein Freund, mit dem er im Krieg gekämpft hat, Eolo.
Es ist ein bisschen eine Art Mystery, da Eolo eben versucht dieses Problem aufzuklären.

Sehr ins Auge sticht natürlich das Cover, ich bin mega Fan davon und hatte sogar eine Ausgabe des Buches mit einem Farbschnitt, richtig hübsche Rabenfedern.
Zuvor hatte ich noch nichts von der Autorin gelesen :) weiß also auch nicht, ob das ihr Debut war oder ob es da schon mehr gibt.

Was ich gut fand:

+ die Perspektive! Es wird in zwei Perspektiven und Zeitsträngen geschrieben, einerseits die Ich-Perspektive, allerdings nicht aus Eolos Sicht, sondern von einem sonderbaren Wesen, über das wir im Laufe der Geschichte noch mehr erfahren und aus der Du Perspektive, in der das Wesen über Eolo berichtet. Fand ich sehr gut umgesetzt und das heißt was, da das schnell merkwürdig sein kann.
+ die Representation LGBTQ+ Menschen und eben, dass kein großes Ding draus gemacht wird, dass Leute eben queer sind.
+ der generelle Schreibstil war sehr schön und wirklich clever.

Leider gab es auch viele Dinge, die ich zu bemängeln habe, allerdings ist das auch sehr auf eigenen Geschmack zurückzuführen.

- dafür, dass es nicht viel passiert ist, hat es sich dafür sehr gezogen und nicht nur, weil die Charaktere vor allem in Eolos Part gefühlt nur an fünf verschiedenen Orten waren, auch die Gespräche waren oft einfach... wiederholt, sei es nun von den Sätzen selbst, von dem was gesagt wurde und eben die Szenen. Man hatte das Gefühl man hat ein und dasselbe Gespräch dreimal gehört und selbst in dem Gespräch wurden die Sätzen auch 5x wiederholt. Gerade Mawat war da sehr schlimm mit.
- Ich hatte Probleme der Story zu folgen, Eolos Timeline war okay, aber die des anderen Wesen war schnell sehr verwirrend und leider auch nicht sonderlich spannend für mich, da bin ich schnell mit meinen Gedanken abgedriftet und musste vieles doppelt lesen, um das Worldbuilding zu verstehen.
- die Charaktere waren ein wenig eintönig und hatten gefühlt alle nur so ein oder zwei Charaktereigenschaften, sodass ich es nicht geschafft habe irgendwie eine Bindung aufzubauen.
- ein Charakter hat sehr schwierig gesprochen, ich glaube es sollte verdeutlicht werden, dass er die Sprache nicht gut spricht, aber ich denke, dass lässt sich heutzutage besser lösen als irgendwie eine Yoda Sprache draus zu machen.

Alles in allem aber echt kein schlechtes Buch, deswegen tu ich mir schwer nur 3 Sterne zu geben, es wären eher 3 ¾, also runde ich auf 4 auf. gerade das Ende hat mich nochmal überrascht und die letzten Kapitel haben ein wenig an Fahrt aufgenommen. Wäre absolut gewillt nochmal was von der Autorin zu lesen.