Ein Fantasybuch, das anders ist

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naoise179 Avatar

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Dieses Buch ist anders. Die Aufmachung ist einfach traumhaft schön, der Schnitt mit den Rabenfedern, der geprägte Schutzumschlag - ein Leckerbissen für jeden Buchliebhaber.
Leider reichte der Inhalt nicht ganz an die Aufmachung heran. Der Rabengott herrscht über Iraden. Ein echter Rabe ist sein "Instrument", der dem Statthalter die göttlichen Worte übermittelt. Stirbt der Rabe, muss sich auch der Statthalter opfern. Als der Erbe des letzten Statthalters in Vastai, der Hauptstadt Iradens, eintrifft, hat allerdings sein Onkel das Amt des Statthalters übernommen.
Die Grundidee ist interessant. Leider konnte mich das Buch nicht wirklich fesseln. Vielleicht ist es bei einer zweiten Lektüre besser. Mein Problem mit dem Buch war der Mangel an Handlung. Auch die Charaktere blieben seltsam flach. Vielleicht liegt dies an der Erzählperspektive. Es gibt zwei Handlungsstränge, beziehungsweise Zeitebenen, die am Ende durchaus Sinn ergeben.
Allerdings ist diese Erzählperspektive anfangs verwirrend und lässt auch nur einen Außenblick auf die Charaktere zu. Daher fehlt mir hier die Motivation und der Einblick in die Gedankenwelt der handelnden Figuren.
Außerdem ist die Erzählweise sehr ruhig (manche würden vielleicht sogar "langweilig" sagen). Bei einem Fantasy Roman erwarte ich eigentlich ein wenig mehr Action und Spannung.
Nur inhaltlich vergebe ich drei Sterne, allerdings ist die Sprache sehr poetisch und schön (Kompliment auch an den Übersetzer), dies macht die Längen dann doch wieder wett. Daher vier Sterne.