Komplex und einzigartig
Bei "Der Rabengott" hat mich das Cover und der Klappentext schon neugierig gemacht. Die aufwändige Gestaltung ist sehr gelungen. Nicht nur das äußere ist schön gestaltet, im inneren findet sich eine Karte und schöne Trennungen der Absätze in Form eines Raben.
Die Geschichte wird aus der 2. Person erzählt, was sehr ungewöhnlich ist. Eine unbekannte erzählende Figur erzählt einer der Figuren im Buch was gerade passiert, und beschreibt dabei auch, was diese Person gerade tut. Den Start mochte ich, es gibt gleich eine Überraschung und vor allem die Fragen: Was ist passiert und wie kam es dazu?
Die Geschichte wird dann sehr ausschweifend und man lernt die komplette Entstehungsgeschichte der Welt, die Intrige vom Start nimmt leider insgesamt wenig Platz ein. Auch fand ich das Ende zu schnell und sehr einfach gehalten, dafür das so lange darauf hingearbeitet wird. Ich hatte, auch durch das "Es wird eine Abrechnung geben" am Anfang, da etwas Spannenderes erwartet. Für die Personen im Buch endet die Geschichte zwar mit einem Knall, für Lesende wirkt das aber nicht so, was auch der Art wie erzählt wird geschuldet ist. Es wirkt alles sehr sachlich und distanziert, Gefühlsregungen gibt es nicht viele. Das ist aber insgesamt auch der Grundton der Geschichte, alles sehr distanziert und manchmal könnte man meinen ein Fantasy Sachbuch zu lesen. Es gibt auch sehr philosophische Momente und ich fand es fast schon lustig wie physikalische Prinzipien entdeckt werden und mit Magie vermischt werden.
Ich mochte Eolo, er hätte auch gerne mehr Platz in der Geschichte einnehmen können. Seine zurückhaltende und ruhige Art mochte ich. Mochte auch sehr, dass man einen queeren Protagonisten hat, das aber eher so Nebenbei erwähnt wird. Sehr erfrischend (und leider überraschend) eine mehr oder weniger typische High Fantasy Welt angelehnt ans mitteleuropäische Mittelalter zu haben in der Queerness als normal angesehen wird. Dafür haben wir aber trotzdem noch einiges an Xenophobie in der Gesellschaft. Es war auch spannend wie man doch irgendwie mit Eolo mitfühlen kann, trotz der distanzierten Erzählart. Plötzlich mitten in einer Gesellschaft deren Umgangsformen einem nicht sehr vertraut sind. Überall Menschen die ihre eigenen Ziele verfolgen und nur sehr umständlich Dinge mitteilen. Und mitten drin Eolo und die Lesenden die versuchen sich irgendwie zurecht zu finden. Eolo schafft das indem er zuhört, beobachtet und sein eigenes Ding durchzieht.
Das Buch kann ich allem empfehlen, die gerne gemächliche Geschichten mit detailliertem Weltenbau mögen. Wer neugierig ist und einfach mal etwas ungewöhnlich Geschriebenes lesen möchte ist mit "Der Rabengott" auch richtig. Nur sollte man nicht viel Action erwarten.
Die Geschichte wird aus der 2. Person erzählt, was sehr ungewöhnlich ist. Eine unbekannte erzählende Figur erzählt einer der Figuren im Buch was gerade passiert, und beschreibt dabei auch, was diese Person gerade tut. Den Start mochte ich, es gibt gleich eine Überraschung und vor allem die Fragen: Was ist passiert und wie kam es dazu?
Die Geschichte wird dann sehr ausschweifend und man lernt die komplette Entstehungsgeschichte der Welt, die Intrige vom Start nimmt leider insgesamt wenig Platz ein. Auch fand ich das Ende zu schnell und sehr einfach gehalten, dafür das so lange darauf hingearbeitet wird. Ich hatte, auch durch das "Es wird eine Abrechnung geben" am Anfang, da etwas Spannenderes erwartet. Für die Personen im Buch endet die Geschichte zwar mit einem Knall, für Lesende wirkt das aber nicht so, was auch der Art wie erzählt wird geschuldet ist. Es wirkt alles sehr sachlich und distanziert, Gefühlsregungen gibt es nicht viele. Das ist aber insgesamt auch der Grundton der Geschichte, alles sehr distanziert und manchmal könnte man meinen ein Fantasy Sachbuch zu lesen. Es gibt auch sehr philosophische Momente und ich fand es fast schon lustig wie physikalische Prinzipien entdeckt werden und mit Magie vermischt werden.
Ich mochte Eolo, er hätte auch gerne mehr Platz in der Geschichte einnehmen können. Seine zurückhaltende und ruhige Art mochte ich. Mochte auch sehr, dass man einen queeren Protagonisten hat, das aber eher so Nebenbei erwähnt wird. Sehr erfrischend (und leider überraschend) eine mehr oder weniger typische High Fantasy Welt angelehnt ans mitteleuropäische Mittelalter zu haben in der Queerness als normal angesehen wird. Dafür haben wir aber trotzdem noch einiges an Xenophobie in der Gesellschaft. Es war auch spannend wie man doch irgendwie mit Eolo mitfühlen kann, trotz der distanzierten Erzählart. Plötzlich mitten in einer Gesellschaft deren Umgangsformen einem nicht sehr vertraut sind. Überall Menschen die ihre eigenen Ziele verfolgen und nur sehr umständlich Dinge mitteilen. Und mitten drin Eolo und die Lesenden die versuchen sich irgendwie zurecht zu finden. Eolo schafft das indem er zuhört, beobachtet und sein eigenes Ding durchzieht.
Das Buch kann ich allem empfehlen, die gerne gemächliche Geschichten mit detailliertem Weltenbau mögen. Wer neugierig ist und einfach mal etwas ungewöhnlich Geschriebenes lesen möchte ist mit "Der Rabengott" auch richtig. Nur sollte man nicht viel Action erwarten.