Schwieriger Schreibstil und POV, sehr kalt erzählt

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moontales Avatar

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Ich fand die Geschichte sowohl konzeptionell faszinierend als auch langweilig.

Ich frage mich, ob meine generelle Gleichgültigkeit gegenüber dem Roman mit der Tatsache zusammenhängt, dass der Erzähler dieser Geschichte ein Stein ist. Ein Stein, der ein Gott ist, aber trotzdem ein Stein, der einfach nur existieren will. Oder von jemandem herumgerollt.

Das Spannendste an diesem Roman war für mich das Konzept der Götter und wie sie mit den Menschen interagieren und von ihnen genährt werden. Ich fand es sehr interessant, wie Leckie die Geschichte der Welt mit der Entwicklung der Spiritualität verwoben hat.

Andererseits war es schwer, eine Verbindung zu den Menschen im Roman herzustellen, weil der Erzähler ein Fels ist. Sie wirkten eher wie Marionetten als wie echte Menschen, und ihre Probleme konnten mich nicht fesseln. Dieser Felsengott hat sich nicht die Mühe gemacht, die Menschheit zu verstehen und offensichtlich kann ich mich nicht für eine Erzählung interessieren, die keine menschlichen Gefühle enthält. Ich weiß nicht wirklich, warum Leckie Eolo überhaupt in die Geschichte einbringen musste, wenn er ohnehin keine vollwertige Figur sein durfte. Ich fange an zu glauben, dass dieses Konzept als Kurzgeschichte, die ausschließlich aus der Sicht des Gottes erzählt wird, besser funktioniert hätte.

Zudem war der Schreibstil dadurch wirklich anstrengend. Selbst zum Ende des Buches hin hatte ich mich noch nicht daran gewöhnt. Das fand ich echt schade, weil die Autorin ja schon als eine Fantasygröße gilt und durch den Blurb von Patrick Rothfuss auf dem Buch hatte ich schon einige Erwartungen.

Für mich dieses Mal leider nur 3 schwache Sterne (vermutlich eher 2,5) und keine Leseempfehlung.