Extrem

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leseleucht Avatar

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Schon der Titel ist anspielungsreich: "Der rechte Pfad" - religiös der Weg zu Gott, alledings mit dem Problem, das viele religiöse Gruppierungen für sich den rechten und damit einzigen Weg zu Gott beanspruchen, während die anderen Wege in die Hölle und damit ins Verderben führen. Umso erpichter sind die Angehörigen einer Glaubensgemeinschaft den schwierigen, engen Weg ins Paradies peinlich genau einzuhalen, nicht rechts und links zu schauen, um sich nicht davon abbringen zu lassen, und so ziemlich alles dafür zu tun bereit sind, dass keines ihrer Schäfchen den Weg verlässt und - je nach Exklusivitätsanspruch dass kein schwarzes Schaf sich heimlich den Weg erschleicht.
"Der rechte Pfad" - politisch der Weg zu Rechtsextremismus, Faschismus, zum Deutschnationalen mit allen Konsequenzen.
Beide Wege scheinen sich in dem Roman zu vereinen und lassen nichts Gutes erahnen, was dem Protagonisten bei seiner Rückkehr in das weltabgeschiedenen Dorf im Sauerland erwarten wird. Schon der Beginn des Romans mit einer Kindheitserinnerung des Erzählers vermittelt eine beklemmende Atmosphäre. Das Sektiererische der Bewegung wird durch die Abgeschiedenheit des Dorfes noch verstärkt, und auf dem Leser legt sich eine drückende Beklemmung aus der es kein Entrinnen zu geben scheint.