Ein absolutes MUSS

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anooo Avatar

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Bei dem Roman „Der Reisende“ handelt es sich um ein literarisches Zeitdokument, welches von Ulrich Alexander Boschwitz im Alter von 23 Jahren nach den Novemberpogromen 1938 verfasst wurde. Boschwitz, der selbst Jude war, wurde kurz vor Kriegsbeginn interniert und nach Australien gebracht. Auf der Rückreise starb er im Alter von 27 Jahren, da das Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert wurde und sank.

Es handelt sich um ein sehr ergreifendes und zugleich berührendes Buch. Wir begleiten den jüdischen Kaufmann, Otto Silbermann, auf seiner Flucht vor dem Naziregime. Er reist mit den Zügen durchs ganze Land, ohne ein Ziel, lediglich mit einer Aktentasche voll Geld. Dabei trifft er auf viele verschiedene Personen und macht sowohl positive als auch negative Begegnungen. Während der ganzen Geschichte ist mir Otto Silbermann total ans Herz gewachsen mit seiner nüchternen und teilweise sarkastischen Art.

Man muss diesen Roman einfach gelesen haben, da er auf eine sehr nüchterne aber dennoch einnehmende Art und Weise erzählt, wie man sich das Leben eines Juden 1938 in Deutschland vorstellen konnte. Man kann die Ungläubigkeit und den Schmerz des Autors mitfühlen, da der Roman auch einige autobiographische Aspekte hat.

Dieses Buch ist ein unglaublich besonderes Zeitdokument, das eine Menge Aufmerksamkeit gebührt und niemals in Vergessenheit geraten darf, vor allem nicht in unserer heutigen Zeit.