Ergreifend

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blodewedd Avatar

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Ulrich Alexander Boschwitz verfasste diesen Roman im Alter von nur 23 Jahren unmittelbar nach den Novemberpogromen. Es handelt vom dem jüdischen Geschäftsmann Otto Silbermann der nach den Novemberpogromen sein Geschäft und seine Wohnung verliert und mit einem Koffer voller Geld durch Deutschland reist. Letztendlich wartet er nur darauf verhaftet zu werden. "Soll das denn ewig so weitergehen? Das Reisen, das Warten, das Fliehen? Warum geschieht nichts?" Er reist ausschließlich mit der Bahn umher und trifft auf unterschiedliche Charaktere. Er hat Glück, da er nicht wie ein "typischer" Jude aussieht und auch nicht direkt als solcher erkannt wird.
Der Lesende reist mit Silbermann mit und lernt verschiedene Menschen kennen die die unterschiedlichen Haltungen zu den Geschehnissen darstellen sollen. Der Roman ist sehr gut lesbar. Traurig und ergreifend, insbesondere vor dem Hintergrund der Geschichte des Autors. Dies ist ein literarisches Zeitdokument das auch die Gleichgültigkeit der Weltpolitik gegenüber der Geschehnisse darstellt.