Juden mussten alles stehen und liegen lassen

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bluesky_13 Avatar

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INHALT
Becker war der beste Freund und auch Geschäftspartner von Otto Silbermann. Silbermann war ein sehr beliebter und auch erfolgreicher Kaufmann in Berlin.
Becker spielte gerne und Silbermann redetet auf ihn ein, das er in Hamburg nicht spielen sollte. Becker wusste auch, das Silbermann Jude war und er wusste auch das die Zeiten unsicher waren.

Die Juden waren nicht erwünscht und keiner wollte etwas mit ihnen zu tun haben. In seinem Haus wartet dann schon Theo Findler auf ihn, der machte ihm ein Angebot für das Haus. Noch würde er Geld bekommen, das er und seine Familie gut brauchen könnten. Doch wenn er erst mal festgenommen würde, dann würde er nichts mehr bekommen, das würde alles der Staat bekommen.

Der Sohn Eduard war in Paris und versuchte eine Genehmigung zu erhalten, das seine Eltern erlaubt nach Paris zu reisen.
Silbermann war etwas enttäuscht von seinem Sohn, er wollte doch nur diese Einreisegenehmigung. Silbermanns Frau war ja sicher denn sie war Arierin, sie war keine Jüdin. Als seine Schwester ihn anrief und ihm sagte das ihr Mann verhaftet wurde und das die nun alle Juden verhafte, wurde ihm klar wie ernst die Sache war. Als sie dann auch vor seiner Tür standen, schickte seine Frau ihn weg, er musste gehen sofort.

MEINE MEINUNG
Dieses Buch wurde wohl schon 1939 verfasst, aber nie veröffentlicht. In den 60er Jahren tauchte das Manuskript in Frankfurt auf. Mit Rücksprache der Familie wird es nun nach fast 80 Jahren veröffentlicht.

Dieses Buch lässt uns am Leben von Otto Silbermann teilhaben. Es ist sehr emotional und liebevoll geschrieben. Der Autor hat hier nichts beschönigt oder gar weggelassen, er hat schonungslos berichtet.
Es ist nun einmal Tatsache, das die Juden festgenommen und enteignet wurden. Selbst wenn sie hart dafür gearbeitet haben, so wurde ihnen mit einem Mal alles genommen. Juden wurden nicht geduldet, sie mussten weg und dafür sorgte dann der Staat. Traurig aber wahr, so war es ja tatsächlich.

Schön und traurig zugleich, war zu lesen, das Silbermann nicht nur einfach fliehen wollte um sich selbst zu retten. Er wollte auch sein Vermögen retten, denn es war ja seines, er hatte sich das verdient, gespart und aufgebaut.
Was wir hier zu lesen bekommen ist schon ziemlich hart. Man weiß mit einem
Mal nicht mehr ob man seinen Freunden trauen kann. Nur weil man Jude ist, hat man plötzlich keine Freunde mehr?
Ich verstehe das bis heute nicht, warum das damals so extrem war. Ein erfolgreicher Geschäftsmann zahlt ja auch genug an den Staat, er beschäftigt
Menschen und zahlt regulär Löhne auch wenn er Jude ist. Warum musste man diesen Menschen alles nehmen?

Diese Buch ist literarisch sehr hochwertig, das merkt man an der Schreibweise des Autors und am gesamten Aufbau des Buches. Es liest sich ziemlich zügig und sehr flüssig, da es nicht so anonym verfasst ist. Es wirkt doch sehr persönlich und auch menschlich und das macht dann diese Leichtigkeit beim lesen aus.

Ich vergebe hier gerne die vollen 5 Sterne, da ich diese Geschichte genossen habe und völlig darin gefangen war. Das was hier mit Silbermann geschehen ist, das ist mit vielen Juden leider passiert. Es schockiert einen doch immer und immer wieder, wenn man davon liest.

Bluesky_13
Rosi