Lesenswerter Einblick in das Jahr 1938 in Deutschland

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Otto Silbermann ein beliebter Geschäftsmann in Berlin am Vorabend der Naziherrschaft in Deutschland. Juden als Feinde der Gesellschaft, das galt für alle Juden auch wenn sie Träger des öffentlichen Lebens waren. Von einem Tag auf den anderen wurden aus Freunden Fremde und Gegenspieler. In dieser Zeil lebt der Hauptakteur Otto Silbermann. Hin und hergerissen zu fliehen oder zu bleiben. Er hat sich ja nichts zu Schulden kommen lassen, doch das zählt nicht mehr in dieser Zeit. Ausgenommen von ehemaligen Freunden auf der Wacht vor den Häschern des Systems treibt es Otto Silbermann durch das Berlin im Jahre 1938 und durch Deutschland. In seinem Gepäck ein Koffer voller Geld und die Angst vor den Nachbarn, immer auf der Hut vor den Mitreisenden. Nicht immer sind es schlechte Menschen auch Interessante und vertrauenswürdige trifft er auf seiner „Reise“ durch Deutschland.
Er entschließt sich das Land zu verlassen, jedoch muss er feststellen, dass er als Jude auch in den Nachbarländern keinen Schutz genießt. Also setzt er seine Reise in der Eisenbahn fort, die am Ende dann auch sein Schicksal wird.
Der Reisende ist eine nachvollziehbare Geschichte und gibt einen Einblick in die Zeit des beginnenden Naziregimes. Eine sehr dicht Erzählung mit interessanten Charakteren, aber auch der spürbaren Angst und Unruhe von Otto Silbermann.
Das Titelbild weist sehr schön auf die Anonymität der Bahnhöfe hin, aber hat auch etwas Beunruhigendes in der Menge an Menschen.
Es lohnt sich dieses Buch zu lesen, und nicht nur auf langen Eisenbahnfahrten!