Sehr eindringliche Geschichte in der Zeit der Novemberprogrome

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Otto Silbermann, ein jüdischer Kaufmann, kommt in der Zeit der Judenverfolgung auch nicht ungeschoren davon. Seine Wohnung wird gestürmt, er kann sich gerade noch so durch die Hintertür ins Freie retten und ist seitdem auf der Flucht. Seine Frau und seinen Sohn weiß er in Sicherheit, aber er selber hat keine Sicherheit mehr. Er hat noch Geld und man sieht es ihm nicht an, dass er ein Jude ist. Das sind aber schon die einzigen Vorteile, die er in dieser Zeit hat, in der alles gegen ihn gerichtet ist.

Er versucht eine Flucht über die Grenze, aber ansonsten reist er einfach in Zügen quer durch Deutschland. Er hat einfach die Hoffnung, dass er in einem fahrenden Zug nicht so leicht als Jude enttarnt wird und außerdem weiß er einfach nicht mehr, wohin mit sich. Er hat kein Zuhause mehr, wo er sich zurückziehen kann, in einem Hotel bekommt er so leicht auch kein Zimmer. Auf seiner Reise macht er einige Bekanntschaften mit Menschen, die aber alle nicht lange Teil seines Lebens sind.

Das Buch ist wahnsinnig eindringlich geschrieben und ich fand es in weiten Teilen einfach nur bedrückend zu lesen. Vor allem merkt man es einfach, dass es in der betreffenden Zeit geschrieben wurde und wenn man dann die Geschichte des Autors liest, geht das bedrückende Gefühl auch nicht weg. Da ich Bücher aus dieser Zeit gerne lese, ging es mir auch bei diesem Buch nicht anders, auch wenn ich schon einige Male bei der Schilderung der Ereignisse schlucken musste.

Das Cover zeigt einen Bahnsteig und ist in Schwarz-Weiß gehalten. Da das Buch hauptsächlich in Zügen spielt, ist das Cover daher schon sehr passend und das düstere Bild fällt schon sehr auf. Ich kann das Buch auf jeden Fall den Menschen empfehlen, die ein Interesse an einer authentischen Geschichte über die damalige Zeit haben.