Rügen wohnt ein Zauber inne

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"Aber irgendwann kapiert man, dass Geld ein Blender ist."

Es läuft nicht wirklich richtig rund bei Kommissar Jens Lackner von der Kripo Stralsund. Bei den Ermittlungen zum mysteriösen Mord an einer jungen Frau in Binz kommen die Ermittlungen nicht so recht voran und drehen sich in Kreis. Dann unterläuft Lackner zudem ein folgenschwerer Fehler, der zu seiner Suspendierung führt.
Auch privat gibt es Themen: nach einer Fehlgeburt ist seine Frau Susanne völlig aus der Bahn geworfen und sucht vermehrt Trost im Alkohol. Bis sie in die dramatische und geheimnisvolle Geschichte rund um das junge syrische Flüchtlingskind Yslei verwickelt wird.

Der Riffgeist startet mit zwei parallelen starken Handlungssträngen. Intensiv und mit viel Tiefgang werden die verschiedenen Charaktere eingeführt.
Dabei gelingt es dem Autor R.P. Hahn hervorragend, dass der Leser sich sowohl mit Jens als auch mit Susanne schnell identifizieren kann. Aber auch die weiteren Protagonisten wie der Expolizist Mike, Lackners Teamkollege Freddy, sein ehemaliger Klassenlehrer Richard, der Filmproduzenten Josef, aber auch Arvid "King" König sind detailreich gestaltet und bringen viel Dynamik in die Geschichte.
Der Spannungsbogen ist durchgängig angenehm hoch, leider wirkt die Handlung teilweise sehr konstruiert und realitätsfern.

Was passiert an Bord der "Kaiphas" vor der Küste Kaliningrads?

Mit stets hohem Erzähltempo steuert die Handlung zielstrebig auf das fulminante Finale zu, und gipfelt schlussendlich in einem aussichtslosem Himmelfahrtskommando.
Das schockierende Ende wird - rasant, äußerst brutal und krass - eher einem Thriller als einem Kriminalroman gerecht.

Leseempfehlung für alle, die keinen "Rügen-Kuschelkrimi" erwarten und mit Thriller-Elementen etwas anfangen können. Spannend.