Und wenn sie nicht gestorben sind...
Wer kennt sie nicht, die Märchen? "Es war einmal...", Traumschlösser, wunderschöne Prinzessinnen, charmante Prinzen, wunscherfüllende Feen, "und wenn sie nicht gestorben sind...". Nun ja, in der Realität lief das natürlich alles ein bisschen anders. Traumschloss Versailles stinkend und überfüllt, feine Damen mit faulen Zähnen, statt charmanten Prinzen gewalttätige Ehemänner, statt Feen nur giftbrauende Hexen.
Clare Pollard beschreibt die Adelswelt unter Louis Quatorze so wunderbar zynisch und scharfzüngig, dass man froh ist, nicht als Prinzessin geboren zu sein. Kapitel 4, in dem sie das Leben am Versailler Hof beschreibt, war ein absolutes Fest, ich hätte am liebsten dem ganzen S-Bahnabteil vorgelesen. So eine lebendige, brillante Beschreibung des skurrilen Leben am Hof des Sonnenkönigs habe ich noch nie gelesen.
Der Rest des Buches spielt hingegen in Paris und wir begleiten die (größtenteils weiblichen) Mitglieder des literarischen Salons von Madame d'Aulnoy in ihrem Streben nach Liebe und Verbindung, ihrem Hadern mit dem Machtgefälle zwischen den Geschlechtern, ihrem heimliches Aufbegehren im Schutz der Märchen - deren Schutz doch nicht immer stark genug ist.
Sprachlich hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen, es ist mit so viel Witz und Scharfsinn geschrieben und wirklich einzigartig. Einen Stern ziehe ich ab, da es mir an einigen Stellen etwas zu vulgär war. Ich kann Wörter wie "Fotze" und "Schwanz" in Büchern einfach nicht leiden, egal wie vulgär die beschriebenen Figuren selbst sind.
Inhaltlich hatte das Buch schon etwas zäheren Passagen, da es keine durchgehende Handlung gibt, die einen richtig mitzieht. Dennoch hat mich der Einblick in das Paris des 17. Jahrhunderts und in die Entstehung einiger der Märchen, die wir auch heute noch kennen, fasziniert, besonders da vieles davon auf wahren Begebenheiten basiert. Und allein der Sprache wegen würde ich dieses Buch definitiv empfehlen!
Clare Pollard beschreibt die Adelswelt unter Louis Quatorze so wunderbar zynisch und scharfzüngig, dass man froh ist, nicht als Prinzessin geboren zu sein. Kapitel 4, in dem sie das Leben am Versailler Hof beschreibt, war ein absolutes Fest, ich hätte am liebsten dem ganzen S-Bahnabteil vorgelesen. So eine lebendige, brillante Beschreibung des skurrilen Leben am Hof des Sonnenkönigs habe ich noch nie gelesen.
Der Rest des Buches spielt hingegen in Paris und wir begleiten die (größtenteils weiblichen) Mitglieder des literarischen Salons von Madame d'Aulnoy in ihrem Streben nach Liebe und Verbindung, ihrem Hadern mit dem Machtgefälle zwischen den Geschlechtern, ihrem heimliches Aufbegehren im Schutz der Märchen - deren Schutz doch nicht immer stark genug ist.
Sprachlich hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen, es ist mit so viel Witz und Scharfsinn geschrieben und wirklich einzigartig. Einen Stern ziehe ich ab, da es mir an einigen Stellen etwas zu vulgär war. Ich kann Wörter wie "Fotze" und "Schwanz" in Büchern einfach nicht leiden, egal wie vulgär die beschriebenen Figuren selbst sind.
Inhaltlich hatte das Buch schon etwas zäheren Passagen, da es keine durchgehende Handlung gibt, die einen richtig mitzieht. Dennoch hat mich der Einblick in das Paris des 17. Jahrhunderts und in die Entstehung einiger der Märchen, die wir auch heute noch kennen, fasziniert, besonders da vieles davon auf wahren Begebenheiten basiert. Und allein der Sprache wegen würde ich dieses Buch definitiv empfehlen!