Geschichte Zwischen zwei Frauen im Kontext unserer Zeit

Ich mag den Ton des Schreibstils sehr. Eher ruhig und beobachtend, und sehr präzise. Die Art, wie über Erschöpfung gesprochen wird so körperlich, mental und auch gesellschaftlich hat mich abgeholt. Es geht nicht um große Krisen, sondern um das, was darunterliegt: Müdigkeit, das Gefühl, irgendwie nicht mehr reinzupassen, und diese feinen Risse im Alltag, die man meistens übersieht.

Die Figuren Janis und Sina sind sehr unterschiedlich, aber in dieser nächtlichen Begegnung passiert zwischen ihnen etwas, das ich schwer beschreiben kann, aber total spannend fand. Es geht um Nähe, um Grenzen, um das Bedürfnis nach Ruhe, ohne dass es je laut wird. Ich mochte auch, wie viel Raum gelassen wird für Ambivalenz und Gedanken, für die Frage, was eigentlich normal ist (beim Schlafen, beim Lieben, beim Funktionieren).

Für mich ein Buch, das sich nicht aufdrängt, aber nachwirkt. Kein klassischer Spannungsbogen, sondern eher wie ein langsames Gespräch, bei dem man sich plötzlich verstanden fühlt. Ich freu mich!