Ein Buch über Schlaf
Tamar Noords Der Schlaf der Anderen ist ein vielschichtiger, leiser Roman über zwei Frauen, die sich im nächtlichen Schwebezustand eines Schlaflabors begegnen – und deren Leben sich für einen Moment berühren. Unterschiedlicher könnten sie kaum sein, doch eine gemeinsame Erfahrung verbindet sie: der Kampf mit dem Schlaf – oder vielmehr mit dessen Abwesenheit.
Was als klinisch überwachte Untersuchung beginnt, entwickelt sich zu einer schrägen, fast surrealen Episode: Die beiden Frauen verbringen einen absurden, zugleich intimen Abend miteinander, der irgendwo zwischen Fluchtversuch, Annäherung und Grenzüberschreitung oszilliert. Dann trennen sich ihre Wege – wortlos, vielleicht notwendig.
Noords Erzählweise ist feinfühlig, stellenweise ironisch, mit einem Gespür für das Unsichtbare, das Ungesagte. Besonders eindrücklich gelingt ihr die Darstellung von Schlaflosigkeit – nicht nur als medizinisches Phänomen, sondern als existenzieller Zustand, der Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst. Dabei macht sie deutlich, wie wenig diese Belastung gesellschaftlich ernst genommen wird.
Neben dem zentralen Thema Schlaf greift der Roman weitere relevante Fragen auf: den alltäglichen Balanceakt zwischen Beruf und Familie, den Druck auf Lehrer*innen im heutigen Schulsystem, und die Rollenerwartungen, die insbesondere Frauen erfüllen sollen – mühelos, kompetent, am besten mit einem Lächeln.
Der Schlaf der Anderen ist ein ruhiges, kluges Buch, das nicht laut werden muss, um zu wirken. Es erzählt von Überforderung, Nähe, Isolation – und davon, wie leicht man selbst aus der eigenen Rolle „ausbrechen“ könnte. Oder eben nicht.
Was als klinisch überwachte Untersuchung beginnt, entwickelt sich zu einer schrägen, fast surrealen Episode: Die beiden Frauen verbringen einen absurden, zugleich intimen Abend miteinander, der irgendwo zwischen Fluchtversuch, Annäherung und Grenzüberschreitung oszilliert. Dann trennen sich ihre Wege – wortlos, vielleicht notwendig.
Noords Erzählweise ist feinfühlig, stellenweise ironisch, mit einem Gespür für das Unsichtbare, das Ungesagte. Besonders eindrücklich gelingt ihr die Darstellung von Schlaflosigkeit – nicht nur als medizinisches Phänomen, sondern als existenzieller Zustand, der Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst. Dabei macht sie deutlich, wie wenig diese Belastung gesellschaftlich ernst genommen wird.
Neben dem zentralen Thema Schlaf greift der Roman weitere relevante Fragen auf: den alltäglichen Balanceakt zwischen Beruf und Familie, den Druck auf Lehrer*innen im heutigen Schulsystem, und die Rollenerwartungen, die insbesondere Frauen erfüllen sollen – mühelos, kompetent, am besten mit einem Lächeln.
Der Schlaf der Anderen ist ein ruhiges, kluges Buch, das nicht laut werden muss, um zu wirken. Es erzählt von Überforderung, Nähe, Isolation – und davon, wie leicht man selbst aus der eigenen Rolle „ausbrechen“ könnte. Oder eben nicht.