Funktionalität auf dem Prüfstand
Sowohl das Cover - Lichtstreifen fallen auf Frau, die rote Tasse umklammert - als auch der Titel haben mich sofort angesprochen. Ein ungewöhnliches, aber dennoch hochaktuelles Thema! Der Roman ist eine kunstvolle, und zugleich fundierte Auseinandersetzung mit der Art, wie menschliche Gesellschaften mit Schlafstörungen und Erschöpfung/ Burnout umgehen. Es treffen zwei Frauen aufeinander, die beide ein ganz spezielles Verhältnis zum Thema Schlaf haben. Janis, eine Pflegekraft, die nicht mehr im Drei-Schichtbetrieb, sondern ausschließlich nachts arbeitet und sich damit aus der Gesellschaft ausgeklinkt hat. Und Sina, eine Lehrerin mit Familie, die immer weiter funktioniert. Weil ihre Erschöpfung gesellschaftlich nicht auffallen darf, nimmt sie jahrelang Schlaftabletten. Ihr Ehemann, ebenfalls Lehrer, überlässt sie allein dem Mental Load und der Droge, während er sich selbst als coolen, mega fitten Sportlehrer inszeniert.
Von einem neuen Hausarzt ins Schlaflabor geschickt, gelingt Sina mit Hilfe von Janis ein Ausstieg aus der Spirale des Immer-Weiter. Aber auch Janis hinterfragt Abläufe, die ihr nicht gut tun und schlägt andere Wege ein.
Diese beiden Charaktere sind im Wechsel wunderbar beschrieben, Sinas Passagen in der Ich-Perspektive, Janis in der dritten Person. Beide sind mir beim Lesen sehr nah. Es gibt absurde Momente, und doch bleibt alles vollkommen nachvollziehbar. Filmreife Szenen und ein nachdenklich machendes Projekt im Kunstunterricht vervollständigen dieses Buch zu einem starken feministischen Gesamtwerk, das uns alle ermutigen kann, die scheinbar selbst gewählten Abläufe zu hinterfragen, Dinge, die uns nicht gut tun, zu verändern, und vor allem, nicht die Ruhe zu verlieren, die wir so dringend brauchen.
Von einem neuen Hausarzt ins Schlaflabor geschickt, gelingt Sina mit Hilfe von Janis ein Ausstieg aus der Spirale des Immer-Weiter. Aber auch Janis hinterfragt Abläufe, die ihr nicht gut tun und schlägt andere Wege ein.
Diese beiden Charaktere sind im Wechsel wunderbar beschrieben, Sinas Passagen in der Ich-Perspektive, Janis in der dritten Person. Beide sind mir beim Lesen sehr nah. Es gibt absurde Momente, und doch bleibt alles vollkommen nachvollziehbar. Filmreife Szenen und ein nachdenklich machendes Projekt im Kunstunterricht vervollständigen dieses Buch zu einem starken feministischen Gesamtwerk, das uns alle ermutigen kann, die scheinbar selbst gewählten Abläufe zu hinterfragen, Dinge, die uns nicht gut tun, zu verändern, und vor allem, nicht die Ruhe zu verlieren, die wir so dringend brauchen.