Nächtlicher Schwebezustand
Tamar Noorts Roman „Der Schlaf der anderen“ ist eine feinfühlige, leise Geschichte über zwei Frauen, die sich in einer ungewöhnlichen Umgebung begegnen: einem Schlaflabor. Janis, die dort als Nachtwache arbeitet, lebt fernab vom normalen Tagesrhythmus und scheint sich in einer Art Zwischenwelt zu bewegen. Irgendwo zwischen Wachen und Schlafen, zwischen Beobachten und Leben. Erst durch die Begegnung mit der Patientin Sina beginnt sie zu hinterfragen, was sie bisher versäumt hat. Zwischen den beiden entsteht eine fragile Nähe, die durch Janis' Bedürfnis, Sina zu schützen, zunächst zart aufblüht, dann aber durch einen folgenschweren Fehler ins Wanken gerät.
Besonders gelungen ist Noorts sensible Darstellung von Schlaflosigkeit und dem Wunsch nach Ruhe, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Die Atmosphäre des Buches ist dicht und zugleich leicht, der Schreibstil angenehm flüssig. Man taucht tief ein in die Gedankenwelt der Protagonistinnen und fühlt sich beinahe selbst wie in einem nächtlichen Schwebezustand.
Allerdings hätte das Ende stärker und vielschichtiger ausfallen können. Es bleibt etwas hinter dem aufgebauten Potenzial zurück. Dennoch: ein lesenswerter Roman über Nähe, Einsamkeit und das, was im Verborgenen bleibt. Von mir gibt es dafür 4 von 5 Sternen.
Besonders gelungen ist Noorts sensible Darstellung von Schlaflosigkeit und dem Wunsch nach Ruhe, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Die Atmosphäre des Buches ist dicht und zugleich leicht, der Schreibstil angenehm flüssig. Man taucht tief ein in die Gedankenwelt der Protagonistinnen und fühlt sich beinahe selbst wie in einem nächtlichen Schwebezustand.
Allerdings hätte das Ende stärker und vielschichtiger ausfallen können. Es bleibt etwas hinter dem aufgebauten Potenzial zurück. Dennoch: ein lesenswerter Roman über Nähe, Einsamkeit und das, was im Verborgenen bleibt. Von mir gibt es dafür 4 von 5 Sternen.