Regenerationsprozesse

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stella-sophie Avatar

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In "Der Schlaf der Anderen" schenkt Tamar Noort dem völlig alltäglichen
und doch vernachlässigten Prozess des Schlafes ganz viel Aufmerksamkeit.
Eine Begegnung der besonderen Art macht aus der Nachtwächterin und der Schlaflaborpatientin zwei Komplizen.

Mit Janis und Sina führen zwei starke aber grundverschiedene Frauen durch die Geschichte, wobei jede eine eigene Stimme bekommt. Beide Personen sind mir schnell ans Herz gewachsen!
Außerdem weichen etwas skurril wirkende Situationen die Ernsthaftigkeit der Probleme beider Frauen mit Humor auf. Eine wunderbar stimmungsvolle Geschichte, die einen zum Lächeln aber auch zum Nachdenken bringt.


Wie wichtig der Regenerationsprozess ist, wird ganz oft vergessen. Durch den Roman bekommt der Schlaf eine erneute Beachtung geschenkt, die unserem Alltag sehr gut tun kann.

Einziges kleines Manko: gegen Ende geht es mir ein bisschen zu schnell und ich wäre ganz gern noch etwas länger und ausführlicher im Roman geblieben. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Ich gebe zu, dass ich seit dem Lesen des Buches ein paar Sekunden mehr über die Reise ins Traumland nachdenke und schon allein das hat mich sehr bereichert.