Überzeugend durch Realitätsnähe

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zombee Avatar

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Zum ersten Mal schreibe ich eine Buchbewertung, daher Nachsicht bitte ;)

"Der Schlaf der Anderen" von Tamara Noort war auf jeden Fall eines meiner bisherigen Buchhighlights in diesem Jahr. Es überzeugt durch zwei Lebensgeschichten mit nachvollziehbaren Hinter- und Beweggründen der Protagonisten. Die eine ist Janis, Angestellte im Schlaflabor, welche Sina, aufgrund Ihrer schweren Schlaflosigkeit in einer Nacht beobachtet. Es ergeben sich durch die Geschichte immer tiefere Einblicke in beide Frauen. Und genauso wie wir alle komplexe Wesen sind hat auch Sinas Insomnia auch mehrschichtige Hintergründe die sich mit den Kapiteln immer weiter offenbaren. Janis auf der anderen Seite wirkt in den ersten Kapiteln wie ein tiefgründiger Nebencharaktere zu Sinas Geschichte, bekommt nach kurzer Zeit so viel Tiefe, dass sie als Gleichwertiges Protagonisten-Duo auftreten. Zuerst dachte ich, dass das Buch einen Fokus auf die Psychischen Hintergründe der Insomnia setzt aber es war viel besser. Man durchlebte ohne gigantische Ausschweife durch Erinnerungen und Erzählungen der Frauen die Lebensgeschichten der beiden Frauen. In meinen Augen eine super Geschichte.

Ein paar Worte möchte ich noch zum Schreibstil verlieren. Zuerst war ich verwundert, dass der Anfang des Buches in Sinas Kapiteln aus der Ego-Perspektive und Janis Kapitel aus der dritten Person erzählt werden. Aber macht Sinn, am Anfang denkt man auch es geht primär um sie. Mir ist nun beim Schreiben aber aufgefallen, dass irgendwann im Buch einmal die Ich-Perspektive zwischen den beiden gewechselt wird. Dass dies so nahtlos klappen kann ohne stark aufzufallen zeigt wie gut trotz dessen beide Charaktere konsistent gleich gewichtig betrachtet werden.

Und Last but not least: Das Cover finde ich super Ästethisch. Trifft genau meinen Stil. 💕