Wie man Schlaf und Freundschaft findet

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frischelandluft Avatar

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Ein origineller, witziger Roman über Freundschaft und Regeneration, über Anpassung und Eigenständigkeit. Die eine hat Familie und ist als Lehrerin dauernd unter Menschen, die andere arbeitet nachts im Schlaflabor und sieht Leuten beim Schlafen zu. Beide können selbst nicht schlafen, beide sind einsam, passen nicht in die Gesellschaft, beide haben ihre eigene Geschichte, die niemanden zu interessieren scheint.
Sie treffen sich im Schlaflabor, die eine träumt, die andere wacht, doch die Grenzen zwischen ihnen werden immer poröser, sie werden überschritten und sie nähern sich. Kann so eine Freundschaft entstehen, die die Einsamkeit überwindet? So schnell es begonnen hat, scheint es wieder zu zerbrechen, beide haben sich durch die Begegnung verändert.
Es ist eine schöne Geschichte mit vielen Zwischenebenen, nichts Grandioses oder Weltbewegendes, aber viel Menschliches. Wir lesen die Geschichte über die Ich-Perspektive der Schlaflabormitarbeiterin und in der dritten Person mit dem Fokus über die Schlaflaborpatientin. So lernen wir beide Seiten kennen. Was braucht es, um befreundet zu sein? Was brauchen wir, um uns selbst zu finden und das zu tun, was wir wirklich tun wollen? Wie überwinden wir unsere Schlaflosigkeit? Was für Wirkungen hat Schlaflosigkeit auf den Rest des Lebens – im direkten und übertragenen Sinne. Jeder Mensch braucht Schlaf, es gibt vieles, was ihn verhindert. Schlaf steht hier nicht nur für schlafen, sondern unter anderem für die Zeit, in der die Seele wieder zu sich selbst findet. Es beginnt im Schlaflabor und wird von dort nachhause getragen, wir bleiben als Leserinnen dicht an den beiden Protagonistinnen, sie sind mir ans Herz gewachsen. Das Ende hat mir gefallen, aber ich wäre auch gerne noch länger bei ihnen geblieben.