Wie zwei Kronen die sich nahe kommen

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Janis und Sina beschäftigt das gleiche Problem. Sie schlafen nachts nicht. Während Sina von Einschlafproblemen geplagt wird, beruht das nächtliche Wachsein von Janis auf deren Job als Nachwache in einem Schlaflabor, dort lernen sich die beiden Frauen auch kennen.

Der Roman ist in drei Teile gegliedert. Während wir im ersten Teil detailliert die Nach im Schlaflabor erfahren und vor allem in das Leben der schlafenden Sina blicken können, beschäftigt sich das folgende Kapitel mit der entstehenden Freundschaft und den verrückten Aktivitäten der beiden Frauen. Es endet mit dem Anbruch des nächsten Morgens. Das letzte Kapitel erstreckt sich über einen längeren Zeitraum. Hier erfährt man nun auch einiges über Janis Vergangenheit

Die Nacht im Schlaflabor verläuft nicht ganz so wie geplant und aus dem Zusammentreffen der Beiden entwickelt sich eine erste Freundschaft. Ganz unkonventionell und mit mehreren Regelbrüchen verbringen sie den Rest der Nacht. Bis das Abenteuer von Janis und Sina genauso abrupt endet wie es begonnen hat. Doch ein weiters Zusammentreffen nach einiger Zeit steht noch aus.

Im Mittelpunkt des Romans stehen Janis und Sina, beide geprägt durch Erlebnisse aus der Vergangenheit. Ihr Leben scheint wie das vieler anderer Frauen zu sein. Dazu passt das Zitat auf Seite 240: „ Die Frauen halten sich an ihrem Kaffee fest und sprechen nicht viel miteinander. Vielleicht reicht es ihnen, nicht allein zu sein mit den Wesen, die ihr Leben bestimmen.“ Was klar wird ist, dass die beiden Frauen gar nicht so unterschiedlich zu sein scheinen, im Gegenteil, sie haben viele Gemeinsamkeiten und so kommen sie sich auch schnell näher und eine Freundschaft scheint zu entstehen, doch dabei wird der nötige Abstand schnell überschritten. Janis fasst es später mit einem Vergleich auf Seite 271 wie folgt zusammen: „Wusstest du das Bäume Abstand voneinander halten, also oben in den Kronen? Sie hören auf zu wachsen, wenn sie spüren, dass der Nachbarbaum zu nahe kommt, damit sie sich nicht berühren.“ Doch mit dem nötigen Abstand, dem Respekt und des gegenseiteigen Verständnisses hat die Freundschaft eine Zukunft.

Bei dem Roman handelt es sich um eine sehr feinfühlig erzählte Handlung. Etwas verrückt, aber mit vielen alltäglichen Facetten des Lebens die jeder sicher kennt. Was es braucht um eine Freundschaft am Leben zu erhalten wird hier sehr gut beleuchtet. Mit kurzen Kapiteln und einfacher Sprache lässt sich das Buch schnell lesen. Das Cover ist nicht spektakulär, passt jedoch sehr gut zu der erzählten Gesichte und spiegelt sich vor allem in dem Zitat von Seite 240 wieder.