Spannend bis zum Schluss - mit kleinen Schwächen

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Ihren Urlaub in Frankreich hatten sich Jan, Laura, Katy und Greg wirklich anders vorgestellt. In der engen Hütte kommt es schnell zu Spannung und eigentlich haben auch alle vier mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Nach einem Streit verschwindet Laura mitten in der Nacht plötzlich – und Jan ist sich sicher, dass sie das nicht freiwillig getan hat…
„Der Schock“ ist der zweite Psychothriller von Marc Raabe. Wie schon der erste, „Schnitt“, hat mir auch dieser hier sehr gut gefallen. Den Zusatz „Psychothriller“ verdient der Roman auf jeden Fall, denn gleich zu Beginn lernt der Leser den Täter, den Psychpathen, Froggy kennen. Es ist von Anfang an spannend und temporeich, der Spannungsfaden reißt auch nie ab. Auch die Figuren sind wieder sehr gut geschrieben, auch wenn es langsam auffällt, dass ausnahmslos alle eine furchtbare Kindheit haben. Sowohl der Täter, als auch das Opfer und der Retter – wie auch immer diese Rollen im Roman verteilt sind – haben ihr Päckchen zu tragen. Nach und nach lernt man als Leser die Vergangenheit der einzelnen Charaktere kennen und die Vergangenheit mischt sich dann auch immer wieder mit der Gegenwart.
Im Vergleich zu "Schnitt" ist dieser zweite Thriller doch um einiges brutaler. Es gibt relativ viele Gewaltszenen, die zwar nicht immer genau beschrieben werden, aber schon die Andeutung reicht oft. Es werden mehrere wirliche Horrorvorstellungen beschrieben.
Gut gefallen hat mir auch der ständige Perspektivwechsel zwischen dem Täter, Jan und Laura durch den man als Leser immer wieder in die Irre geführt wird. Da Jan ausgebildeter Psychologe ist, erhält man auch immer wieder einen anderen Einblick in die Motive und Verhaltensweisen des Täters.
Doch wie schon bei „Schnitt“ war mir auch bei „Der Schock“ das Ende dann ein wenig zu konstruiert und an manchen Stellen auch nicht ganz schlüssig. Das ist etwas schade, da mir der Thriller abgesehen davon doch sehr gut gefallen hat. Die Auflösung war zwar sehr überraschend, aber ich fand die Motivation des Täters dann nicht mehr ganz so schlüssig. Daher gibt es von mir 4 von 5 Sternen!