Spannung nur am Ende

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doralupin Avatar

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Dies ist das erste Buch, das ich von Marc Raabe gelesen habe. Er ist Geschäftsführer einer Fernsehproduktion und schreibt nebenher. Zumindest entnehme ich dies der Autorenvorstellung. Man merkt recht schnell, dass man es hier nicht mit einem langjährigen, gefestigten und erfahrenen Autor zu tun hat. Der Schreibstil ist eher Laienhaft und bleibt über die ganze Geschichte distanziert.

Das Cover ist ganz ok. Könnte aber auch für jeden anderen x-beliebigen Thriller stehen. Ich sehe da auch keinen Zusammenhang mit der Story.

Im Buch selber geht es um Jan, der mit seiner Jugendliebe Laura, seiner Schwester und deren Freund an die Cote d'Azur fährt. Dort verschwindet Laura eines abends nach einer Autofahrt durch den Regen. Einen Tag später bekommt Jan eine SMS von Laura das diese nach Berlin zurück gefahren sei. Er macht sich auf die Suche nach ihr und wird bald selbst zum Verfolgten...

Der Klappentext hörte sich gut an, und da es so viele positive Bewertungen zum Buch gibt dachte ich, ich versuche es mal, meine Bücherei hatte es auch vorrätig. Ich bin sehr froh kein Geld dafür ausgegeben zu haben.

Wie schon gesagt ist mir von Anfang an der distanzierte Schreibstil aufgefallen. Man liest die Geschichte aber ich hatte keinerlei Emotionen beim Lesen, was bei mir wirklich selten vorkommt, vor allem bei Thrillern. Aber hier konnte ich nicht mitfiebern, war nicht im Geschehen sondern immer nur "Beobachter ".
Auch mit den Charakteren bin ich nicht klar gekommen. Sie sind alle sehr blass geblieben über die gesammte Story. Alle hatten Probleme mit ihren Eltern, keiner ein normales Verhältnis was für mich eigenartig und überspitzt rüber gekommen ist. Jan findet ja Laura ach so toll, obwohl er sie, wie er selber sagt kaum kennt. Seine Schwester hat 2 Kinder zu Hause, macht sich aber einen schönen Urlaub mit ihrem Freund, sagt die ganze Zeit sie möchte/WILL die kinder nicht sehen aber plötzlich macht sie sich unglaubliche Sorge um diese. Das gleiche gilt für Lauras Mutter. Nur ein paar Beispiele die mir sehr negativ aufgefallen sind.

Für einen Psychothriller hat das Buch für mich auch zu wenig psychologisches. Am Ende ja, aber bis dahin ist es eher eine Aneinanderreihung von Verfolgungsjagden.

Die letzten 70 Seiten sind dann doch recht spannend und es gibt sogar eine Wendung, wofür das Buch noch den 3 Stern erhält.

Für mich für "eingefleischte " Thrillerfans nicht zu empfehlen. Da gibt es deutlich bessere.