Harte Zeiten

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kaiserin2201 Avatar

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Die Jahre nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland sind ein Thema, dass seit einigen Jahren immer mehr ins öffentliche Bewusstsein drängt. Die Ströme von Flüchtlingen aus den Ostgebieten, die sich durch das ruinierte Land bewegten, werden an Einzelschicksalen dargestellt, wie den zwei Schwestern Silke und Rosemarie, die auf einem Bauernhof zugeteilt bei harter Arbeit keinen Lohn und nur notdürftige Unterkunft und miserabel knappes Essen bekommen. So entscheiden sie sich, nach einem Vergewaltigungsversuch des Bauern an Rosemarie, auf den Weg nach Hamburg zu machen. Sie hoffen dort Arbeit und Unterkunft zu finden, um endlich wieder Fuß zu fassen. Auf ihrem Weg begegnen sie Egon, der sich als möglicherweise hilfreich erweisen könnte. Endlich in der Hafenstadt angelangt, treffen sie auf weitere Menschen wie Hans und Gustav, die einen Haarsalon führen. Mit deren Hilfe und gefälschten Papieren landen sie schließlich in einem Lager in Hamburg. Die Stadt lässt eigentlich keine Flüchtlinge herein, da unter dem Protektorat der Briten Lebensmittel und Wohnraum knapp sind. Es ist der Hungerwinter 1947. Die Autorin beschreibt sehr anschaulich, dass auch die Jahre nach dem Krieg, sehr schwer waren. Sowohl für die schuldigen Deutschen als auch für deren überlebenden Opfer. Dass sich mit Tücke und Persilschein, die alten Nazischergen wieder in Position brachten und es nicht möglich schien aus Deutschland eine Demokratie nach Britisch-Amerikanischem Vorbild zu schaffen. Doch mit beherztem Einsatz gelingt es schließlich den Schwestern und ihren Freunden sich eine neue Existenz im neuen alten Land aufzubauen. Ein unterhaltsames Buch, dass Geschichte in leicht lesbarer Form vermittelt. Gelungen.