Mutige Frauen im zerbombten Hamburg

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allegra Avatar

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Die zwei Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf befinden sich im kalten Hungerwinter 1946/47 auf der Flucht aus dem Osten. Nachdem sie auf einem Bauernhof untergebracht und schlecht behandelt wurden, schaffen sie es nach Hamburg zu gelangen.
Die Stadt ist ausgebombt. Die britischen Besatzer lassen keine Flüchtlinge mehr in die Stadt. Für illegal eingereiste, wie Silke und Rosemarie gibt es keine Essensmarken. Durch Beziehungen und Familienschmuck, den sie retten konnten, gelingt es ihnen, einen Schlafplatz zu erhalten und fürs erste auf dem Schwarzmarkt Lebensmittel zu ertauschen.
Als sie endlich Papiere erhalten, übernimmt Silke eine Bar für Briten. Rosemarie möchte ihr Glück als Sängerin versuchen.
Der vorliegende Roman fängt die Stimmung des kalten Hungerwinters sehr gut ein. Ich fand die Figuren glaubwürdig beschrieben und charakterisiert. Die Handlung ist gut nachvollziehbar und stellenweise recht spannend.
Was mir etwas Mühe gemacht hat, war der schnelle Erfolg der beiden Schwestern. Entkräftet und nur mit einigem Familienschmuck in der Stadt angekommen , hatten sie nach kaum drei Wochen bereits sowas wie eine Wohnung und einen eigenen Betrieb. Zu einer Zeit, als noch die meisten Hamburger in kalten Nissenhütten oder Hochbunkern hausten. Da hätte meiner Meinung nach dem Buch etwas mehr Zeit in der Handlung gut getan.
Ich vergebe diesem Roman 4 Sterne.