Zwei Schwestern im Hungerwinter

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bavaria123 Avatar

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Das Cover sagt einiges über den Inhalt des Buches aus. Frauenstiefel im Schnee, eine Decke, ein zerstörter Ort. Das passt.
Über die Zeit direkt nach dem Krieg habe ich deutlich weniger gelesen als über den Krieg an sich. So war ich auf das Buch sehr gespannt.

Der Leser erfährt die Geschichte der Bensdorf Schwestern. Sie mussten aus Danzig fliehen und waren einige Zeit auf einem Bauernhof untergebracht. Nach einer Eskalation der Ereignisse müssen sie auch hier verschwinden und landen im ausgebombten und von Briten besetzten Hamburg.

Clara Lindemann hat hier einen ausgesprochen bildgewaltigen und lebendigen Roman geschrieben. Die beiden Schwestern, Rosemarie und Silke, sind sehr unterschiedlich und doch kann man ihre Charaktere gut nachvollziehen und beide sind auf ihre Art sympathisch, mutig und couragiert.

Die Geschichte hat mich gefesselt und ich habe mit den beiden und auch den anderen Personen zum Teil arg mit gefiebert, andere aber auch schrecklich gefunden.
Der Hungerwinter und die schlimmen Erfahrungen sind eindrucksvoll und erschütternd, aber sicher realitätsnah beschrieben.

Ein paar Ungereimtheiten und ein für mich dann doch etwas zu glattes Ende lassen mich einen Stern abziehen. Aber das Buch bekommt auf jeden Fall eine Leseempfehlung.