zwei Schwestern kämpfen ums Überleben

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borabora Avatar

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Die beiden Schwestern Silke und Rosemarie werden nach Ende des Zweiten Weltkrieges einem Bauern als billige Arbeitskräfte zugeteilt. Als die Not, der Hunger und die Übergriffe des Bauern eskalieren, fliehen die beiden nach Hamburg. Mit Hilfe von einigen neuen Bekanntschaften schaffen die Schwestern es sich einigermaßen im Hungerwinter 1946/47 durch zu schlagen. Doch nicht nur der Hunger und die Kälte sind ihre Feinde, auch Kriminelle, Schwarzmarkthändler und Kriegsrückkehrer machen Ihnen das Leben schwer.

Ich habe in letzter Zeit einige Bücher zu dem Thema Hungerwinter 46/47 gelesen und auch "der schwarze Winter" reiht sich dort gut ein. Die Autorin erzählt ein realitätsnahes wenn auch sehr bedrückendes Bild der Jahre nach dem Krieg: die Besatzer versuchen der Lage Herr zu werden, kämpfen jedoch hoffnungslos gegen den Schwarzmarkt an, ohne den allerdings die meisten nicht überleben würden. Ehemalige Nazis erobern sich in gehobene Positionen ihre Macht zurück, Kriminelle versuchen aus alles und jedem Geld zu machen. Dass sich unter diesem Umständen zwei junge Frauen behaupten können, grenzt fast schon an ein Wunder.
Silke und Marie sind sehr unterschiedlich, sowohl äußerlich als charakterlich. Silke, die ältere, ist besonnener und hadert mit ihrer Vergangenheit bzw. ihrem Wegsehen während des Krieges. Rosemarie genießt die Freiheit, die sie jetzt hat und setzt ihren Kopf durch. Beide sind sympathisch und man kann sich als Leser gut mit ihnen identifizieren.
Der Schreibstil ist leicht und flüssig und der Spannungsbogen bleibt bis auf einigen Längen in der Mitte des Buches gut erhalten. Von mir 4 Sterne.