Absolution

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cmgu Avatar

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Endlich hat das Warten ein Ende - zwar kein neuer Harry Hole, aber ein neuer Nesbo ist da. Wie gewohnt spielt Nesbos Geschichte in Oslo, zunächst in einem Gefängnis. Der sanfte 30jährige Sonny Lofthus, der sein halbes Leben im Knast verbracht hat, erteilt anderen Gefangenen Absolution, die diese gerne in Anspruch nehmen. Seit sein Vater, ein beliebter Polizist, der im Verdacht stand ein sogenannter „Maulwurf“ zu sein, Selbstmord beging, übernimmt „der Sohn“ die Schuld für die Straftaten anderer und hört sich in seiner Zelle die Lebensgeschichten seiner Mithäftlinge an. So auch die Nestors, der ein junges Mädchen umbrachte und ein Spezialist für Waffen aller Art ist. Bevor er entlassen wird, macht er Sonny ein wertvolles Geschenk: Eine als Feuerzeug getarnte Pistole im Kleinformat, Paartherapie genannt. Schon bald kann Sonny diese gut gebrauchen, denn ihm werden Informationen zugespielt, die ihn an der „Maulwurfstheorie“ zweifeln lassen. Für ihn lässt dies nur einen Schluss zu: Er muss dringend aus dem Gefängnis fliehen, um selbst zu recherchieren und Gewissheit zu erlangen, was sich wirklich damals zugetragen hat und welche Rolle sein Vater spielte. Die spektakuläre Flucht gelingt und durch seine sympathische und sanfte Art findet der Sohn schnell viele Helfer, wie die junge Martha oder den Obdachlosen Lars. Seine Rache an denen, die ihn getäuscht haben ist dennoch gnadenlos...-
Wieder einmal erzählt der Autor aus verschiedenen Perspektiven gekonnt den Tathergang in Form eines klassischen 5Akters und rollt diesen sozusagen von hinten auf. Den Leser erwartet als Nesbofan wieder eine gelungene Mischung aus skandinavischem Krimi und ansprechender Literatur mit viel Dynamik und Dramatik. Und alles ist anders, als es zunächst scheint. Toll, wie Nesbo den Leser immer wieder fesseln kann und es schafft, neue Figuren mit Star-Potential hervorzuzaubern. Bitte mehr davon!