Hohe Erwartungen wurden eher enttäuscht

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anaida66 Avatar

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Gespannt habe ich auf den neuen Nesbø gewartet, kann aber die allgemeine Euphorie über das Buch nur teilweise nachvollziehen. Sonny Lofthus, der vermeintliche Sohn eines korrupten Polizisten und mehrfacher Mörder, sitzt seit Jahren im Gefängnis. Für die Mitgefangenen ist er trotz seiner schweren Drogenabhängigkeit eine Art Beichtvater. Die Gefangenen vertrauen ihm, doch er wird dieses Vertrauen missbrauchen. Leider fiel es mir während der Lektüre schwer, Sympathien für Sonny aufzubringen, der seinen rücksichtslosen Rachefeldzug beginnt. Der ermittelnde Hauptkommissar Simon Kefas ist glaubwürdig dargestellt und wirkt authentisch, ist aber kein Harry Hole mit entsprechenden Ecken und Kanten. Zweifelsfrei erzählt Nesbø die Geschichte gewohnt professionell und auch spannend, dennoch kommt die Handlung nur schleppend in Fahrt. Mein Fazit: es geht auch ohne Harry Hole, muss aber nicht ;-)