Jo Nesbø: Der Sohn

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florinda Avatar

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Jo Nesbø: Der Sohn

Ein Jo Nesbø ohne Harry Hole!
Geht das?
Ich konnte es mir eigentlich nicht so recht vorstellen.
Aber der Beweis liegt unzweifelhaft vor: "Der Sohn"!
Der Sohn ist der 30jährige Sonny Loftus, der seit 12 Jahren wegen zweier Morde im Gefängnis sitzt.
Zweier Morde, die er nicht begangen hat.
Er ist ein ruhiger Häftling, die anderen mögen ihn und sprechen sich gern bei ihm aus.
Sein Vater Ab lebt nicht mehr. Der war Polizist. Kurz vor seinem Tod gestand er seinem Sohn, dass er ein korrupter Polizist gewesen sei. Diese Enttäuschung veränderte Sonny Leben nachhaltig.
Eines Tages erhält er durch ein weiteres Häftlingsgespräch Informationen, die ihn von einem ruhigen Häftling zu einem Rächer à la Edmond Dantès, Alexandre Dumas´ Grafen von Monte Christo werden lassen. Nur gnadenloser. Er flieht aus dem Gefängnis. Ein Freund seines Vater, der Ermittler Kommissar Simon Kefas, wird auf ihn angesetzt.
Das Buch beginnt sehr leise und ruhig. Fast zu ruhig. Aber sobald Sonny seinen Rachefeldzug beginnt, nimmt es sehr rasant an Fahrt auf. Es ist kein üblicher Krimi, in welchem man Spuren verfolgt und den Bösewicht zu erraten versucht.
Trotzdem - oder gerade deswegen? - hat mir dieser Harry Hole-freie Jo Nesbø ausnehmend gut gefallen!
Schuld, Sühne, Rache... sehr spannend! Leseempfehlung!