Mein erster Nesbø - gerne wieder!

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cocosberlin Avatar

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"Der Sohn" ist der erste Krimi, den ich von Jo Nesbo gelesen habe. Da mir der Autor aber schon öfter empfohlen wurde, hatte ich relativ hohe Erwartungen. Diese wurden nicht enttäuscht.
Der Krimi handelt von dem 30-jährigen Sonny, einem drogenabhängigen Gefängnisinsassen. Nach dem Selbstmord seines Vaters, ein Polizist und sein Vorbild, geriet er auf die falsche Laufbahn und wurde mit 18 Jahren, unschuldig, für 12 Jahre ins Hochsicherheitsgefängnis gesperrt. Dort fungiert er als eine Art Prediger, seine Mitinsassen erzählen ihm von ihren Sünden, während er ihnen einfach nur zuhört. Seine Haftstrafe ist fast abgelaufen und der korrupte Leiter des Gefängnisses möchte, dass Sonny einen weiteren Mord zugibt. Dieser hat anfänglich auch nichts dagegen, denn im Gefängnis wird er mit Heroin versorgt. Doch nachdem ihm erzählt wird, was in der Nacht des Todes seines Vaters wirklich geschehen ist, ändert er seine Meinung, er will Rache.
Damit beginnt eine wirklich spannender Krimi, in dem neben Sonny viele weitere interessante und tiefgründige Charaktere vorkommen.
Der Polizist Simon Kefas mit seiner Frau, seine junge Kollegin Kari oder auch Martha, eine Arbeiterin im "Hospiz", um nur einige zu nennen, bringen dem Buch viel Abwechslung. Neben Spannung auch Mitgefühl, etwas Witz, sogar Romantik. Nesbo schafft es leicht, selbst einem Taxifahrer einen liebenswerten Charakter mit Tiefgang zu geben.

"Der Sohn" ist spannend, ziemlich komplex aber dennoch gut zu folgen. Das Buch gibt definitiv den Anreiz dazu, es nicht mehr aus der Hand zu legen, viele Charaktere wachsen einem ans Herz und am Ende hätte ich gerne noch weiter gelesen.
Ich werde das Buch jedem weiterempfehlen.Es lohnt sich sehr, selbst für jemanden wie mich, der eigentlich nicht viele Krimis liest.