Söhne

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lindenblomster Avatar

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Sonny Lofthus scheint ein gewöhnlicher Krimineller zu sein. Nach dem Selbstmord des Vaters bekam er sein Leben nicht in den Griff und wurde wegen Mordes verurteilt. Im Gefängnis konsumiert er regelmäßig Drogen, die er vom Gefängnispfarrer bekommt. Sonst ist Sonny ein ruhiger Typ, der sich die Geschichten und Geheimnisse seiner Mitgefangenen anhört. Bei einer dieser Beichten erfährt er, dass sein Vater nicht korrupt war und zum Selbstmord getrieben wurde. Das verändert Sonnys Weltbild und nun will er Rache und Vergeltung. Er kann aus dem Sicherheitsgefängnis fliehen und macht sich auf die Suche nach den Schuldigen. Zielstrebig und brutal tötet er die Verantwortlichen und Hintermänner, von denen er glaubt, dass sie am Tod des Vaters beteiligt waren.

Die Schreibweise von Jo Nesbö ist sehr angenehm. Er schreibt sehr bildhaft und beschreibt die Personen genau, schweift aber nicht in unwichtiges ab. Der Roman ist aus verschiedenen Blickwinkeln geschrieben, so ist der Leser auf dem Laufenden, wer was tut und dennoch nimmt es nichts von der Spannung.

Er nimmt das Thema Korruption und Bestechlichkeit der Polizei sehr bildlich auf. Handlungen und Beweggründe der einzelnen Figuren konnte ich gut nachvollziehen. Die Spannung wird bis zum Ende gut gehalten und es gibt verblüffende Wendungen. Ein Randthema ist die Überheblichkeit der Jugend. Der kurz vor der Rente stehende Kommissar Simon wird für seine Ermittlungen belächelt, aber er hat mehr Erfahrung und kommt dem Täter schnell auf die Spur.
Das Ende ist für mich befriedigend und stimmig.