Ein eigensinniger Ermittler in einer Großstadt voller Verbrechen

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Neuhaus ist ein eigensinniger BKA-Ermittler und wird nach Berlin versetzt. Er soll die Anti-Terroreinheit unterstützen, da die Bundestagswahlen vor der Tür stehen. Angekommen in Berlin wird er aber überraschend zu einem Einsatz, einem Mord an einem jüdischen Aktivisten gerufen. Dabei liegt ein Bekennerschreiben im Auftrag von Anis Amri. Hier macht Jan Seghers alias Matthias Altenburg den ersten realitätsnahen Bezug. Anis Amri ist uns als der Terrorist bekannt, der 2017 12 Opfer forderte, als er einen LKW stahl und auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche in Berlin ungebremst Unheil anrichtete. Anis Amri wurde erschossen, dennoch gibt es eine Reihe von Morden, die ihre Verbindung in Anis Amri finden.
Neuhaus und seine Unterstützung Suna-Marie Grobowski ermitteln gemeinsam. Er ist der Einzelgänger, sie versucht seine harte Schale zu knacken. Ich fand Grobowskis Charakter sehr spannend und hätte mich noch über ein paar mehr Tiefen gefreut. Auch Neuhaus, als Solist fand ich sehr interessant.
Das Buch war durch und durch sehr interessant. Der Schreibstil war sehr besonders und verfügte über einige tollen Zitaten. Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen und hatte keine Längen.
Mein einziger Kritikpunkt ist die Auflösung des Falls. Diese erfolgte mir persönlich zu schnell. Ich hatte nicht wirklich die Chance selbst zu überlegen. Der Fall wurde in wenigen Seiten abgefertigt und nicht noch einmal tiefgründig auseinander genommen. Ich hätte gerne noch die Beweggründe der Täter erfahren. Ich war erstaunt als ich die Namen der Täter erfahren habe, völlig unerwartet.
Alles in allem ein tolles Buch, welches im eigenen Land spielt, Morde präsentiert, die realitätsnahe Hintergründe haben. Es wurde Terror thematisiert, aber auch die Rolle der Polizei in ihren Ermittlungen. Für Krimi-Fans ein gelungenes Buch!