Eine Mordserie in Berlin

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mandel61118 Avatar

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Der Kriminalpolizist Neuhaus (einen Vornamen erfahren wir nicht) wird 2017 nach Berlin gerufen. Dort soll er für eine neue Sondereinheit der Terrorabwehr tätig sein. Es ereignet sich eine Mordserie mit Opfern, die verschiedenen Religionen angehören. Nur die Tatwaffe ist dieselbe.
Der Titel "Der Solist" ist zweideutig. Einerseits wird Neuhaus als solcher bezeichnet, da er alleine, ohne Team, arbeitet. Andererseits hat er einen sehr speziellen Charakter und hält sich eher von anderen Menschen fern.
Trotzdem arbeitet er mit seiner deutsch-türkischen Kollegin Grabowski so eng zusammen, dass ich den Titel dann doch nicht so ganz passend finde.
Der Täter wird relativ schnell klar, jedoch ist der Plot trotzdem vielschichtig, da es um verschiedene politische Themen geht, die noch immer aktuell sind.
Der Krimi konnte mich nicht so ganz packen. Mit Neuhaus, der als Mensch sein Päckchen zu tragen hat, wurde ich nicht ganz warm. Ich hatte den Eindruck, er sollte unbedingt kauzig dargestellt werden, war es im Grunde aber gar nicht. Seine Kollegin Grabowski war mir mit ihrer direkten und offenen Art viel sympathischer.
Insgesamt gesehen fand ich den Roman auch etwas kurz geraten; man hätte den Protagonisten durchaus auf weiteren Seiten noch mehr Leben einhauchen können.