Einzelgänger und Maulwurf!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
rauschleserin54 Avatar

Von

Er ist gern allein, er ermittelt gern allein.
Er mag dieses familiäre Gesäusel des Leiters der SETA, Günther Jeschke nicht. Und
auch nicht, dass er ihn einfach duzt.
Er ermittelt vom Hotelzimmer aus und findet in Grabowsky eine Kollegin, die ihn herausfordert.
Überhaupt weiß er nicht mal, was eine richtige Familie ist, aber seine Mutter liebt er, trotz allem.
Er ist rüde, unangepaßt und empathisch in Momenten.
Die SETA ist eine neu gegründete Sondereinheit „Terrorabwehr“ in Berlin, zu der man Neuhaus auf
unbestimmte Zeit abgeordnet hat.

Ich mag ihn jetzt schon, diesen Unbeugsamen, der sich aber auch verletzlich zeigen kann und der schon auf den ersten Seiten sichtbar, auf der Seite der Minderheiten steht.
Ich mag ihn, weil er nicht gleich vertraulich tut und für seinen Scharfsinn.
Ich mag ihn, weil Unterwürfigkeit ihm fremd ist.
Und ich mag ihn, weil er seine Mutter liebt, auch wenn es unbequem ist.

Hochaktuelle brisante Themen sind an der Tagesordnung und weil eben alles so sein könnte, wie in diesem Roman, geht er eben so unter die Haut.
Ein Buch das die Nacht zum Tag macht und uns atemlos dem Ende zutreibt, aber auch eines das
mahnt und nachdenklich zurückläßt.

Jan Seghers besitzt dazu noch die Fähigkeit die Szenen filmisch genau zu zeichnen, durch Stimmungen und kleine Details und die Nähe zu dem Protagonisten, durch dessen Brille wir alles erleben.

In der jungen neugierigen Suna-Marie hat er den optimalen Gegenpart zu Neuhaus gefunden.
Herrlich! Spannend! Unter die Haut gehend! Wachrüttelnd! Zutiefst bestürzend!