Verschickungskinder

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Borkum war für Hanna nie ein Thema, auch wenn sie auf so einigen anderen Inseln durchaus war. War es der Vergangenheit ihrer Mutter geschuldet, die als 5jährige als Verschickungskind auf Borkum war? Nun, jetzt ist Hanna mit ihrer 16jährigen Tochter mit der Fähre unterwegs zu dieser Insel. Und hier verorte ich Mutter und Tochter vom Buchcover, durchaus gelungen.

Gleich mal musste ich schmunzeln, als Katie meinte, ob ihre Mutter „so“ (ein wenig Haut blitzt zwischen Top und Jeans) aus dem Haus gehen will. Nun gut, Hannas Vierzigster ist grad mal um, sie telefoniert mit ihrer Mutter, die ihr Geburtstagsgeschenk an Katie geschickt hat – Hanna hat es nicht erhalten. Hat sie es dabei? Oder hat sie es versemmelt?

Hanna wird in erster Linie beruflich auf Borkum sein, ein wenig Privates inbegriffen. Im Vorfeld hat sie schon recherchiert, der Kontakt mit Sabine, auch ein Verschickungskind, ist geknüpft. Sie war mit ihrer Mutter zur selben Zeit – 1963 – in der Villa Aurelia. Kaum angekommen, erschreckt sie ein Zwischenfall, bei dem sie den Inselarzt Ole Vandenberg kennenlernt. Und dann kommen sie an, in der noblen Jugenstilvilla. Gleichzeitig hat sie ein anderes Bild vor Augen. Vor dem eher heruntergekommenen Haus sind Kinder in Einheitskleidung, eines davon ist ihre Mutter. Die Reise in die Vergangenheit hat schon begonnen.

Schon die ersten Seiten lesen sich so intensiv, da wäre ich gerne dabei auf ihrer Fahrt nach Borkum, auch für mich Neuland.