Der Sommer am Ende der Welt

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lesefan_dani Avatar

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Die Romane von Eva Völler lese ich sehr, sehr gerne. So habe ich bereits ihren Schreibstil Ruhrpott-Saga sowie der Trilogie Dorfschullehrerin bewundert.
In ihrem neuesten Roman „Der Sommer am Ende der Welt“ nimmt sie uns auf eine Reise nach Borkum mit.
Leider ist diese Reise keine Vergnügungsreise und mit einem Stück düsterer Vergangenheit Deutschlands behaftet. Es geht in diesem Roman um die schrecklichen und teils traumatischen Erlebnisse von Verschickungskindern in der Nachkriegszeit.

Hanna, 40 Jahre alt, reist nach Borkum um im Hotel Dünenschloss zu recherchieren, das Hotel diente in den 1960er Jahren als Heim für Verschickungskinder, in dem auch ihre Mutter für einige Wochen gelebt hat. Ihre 16jährige Tochter begleitet sie auf der Reise. Es ist natürlich verständlich, dass im Hotel nicht viel von den Recherchen gehalten wird.
Leider stößt Hanna bei den Recherchen auf zwei Kriminalfälle…

Im Buch wird der Leser immer wieder ins Heute und ins Jahr 1963 gelenkt.
Ich finde es sehr bewegend. Eva Völler hat gut recherchiert, aber sie geht nicht zu sehr in die Tiefe, dennoch sehr emotional. Ich finde es sogar sehr gut, dass nicht zu sehr das Leid der betroffenen Kinder im Vordergrund steht und offenbart wird. Somit wird ihre Privatsphäre der Betroffenen geschützt und respektiert. Wer sich weitergehend mit dem Thema Verschickungskinder beschäftigen möchte, kann dafür andere Literatur und Quellen nutzen. Ich betrachte das Buch als Unterhaltungsroman, der Denkanstöße bietet.
Der Roman liest sich flüssig und einfühlsam.
Das Buch kann ich vorbehaltlos weiterempfehlen und freue mich auf weiter Romane der Autorin.