Die Sünden der Urgroßeltern

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hexelilli Avatar

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Das Cover des Buches passt gut in die 60er Jahre. Der Schreibstiel ist flüssig und detailgetreu. Aber für mich dauerte es zu viele Seiten, bis die Autorin endlich zum Thema Kinderlandverschickung kam, durch die andere Schriftart sehr gut zu erkennen. Es sollte eine Reportage werden, allerdings kam nur eine Betroffene zu Wort. Durch das Tagebuch einer ehemaligen Betreuerin waren es dann zwei. Stattdessen Kennenlernen und Liebesgeplänkel von Mutter und Tochter. Da blieb das Schicksal der Kinder ziemlich auf der Strecke.
Hanna fährt mit ihrer 15 jährigen Tochter Katie nach Borkum. Sie plant einen Zeitungsartikel über die Verschickungskinder in den 60er Jahren. Dazu gehört auch ihre Mutter, die auf der Insel traumatische Erfahrungen machen musste. Sie deckt dabei Familiengeheimnisse auf, die weit in die NS Zeit zurückreichen. Davon betroffen ist auch der Inselarzt Ole, in den sie sich sofort verliebt hat.
Dieses Buch hat mich leider enttäuscht. Das eigentliche Thema viel zu kurz, dafür viele angeschnittene, die ich teilweise für überflüssig hielt. Warum gab die Autorin nicht mehr Betroffenen eine Stimme, zumal ja auch Bruder und Schwester dazu gehörten. Ging es in anderen Heimen ähnlich zu? Warum war Margret so verbittert und bösartig?
Ich denke zu diesem Thema hätte man noch viel mehr zu erzählen gehabt, schade.