Dunkle Geheimnisse auf Borkum
Hopeandlivevor ein paar Sekunden
Im August macht sich die junge und alleinerziehende Journalistin Hanna mit ihrer Tochter Katie auf eine Reise nach Borkum. Hanna plant eine Recherchereise und möchte die freien Tage nutzen um entspannte Zeit mit ihrer Teenagertochter zu verbringen, zwei Vorhaben, die jede für sich es in sich haben. Die Recherchereise bezieht sich auf die Erlebnisse der vielen Verschickungskinder im damaligen Nachkriegsdeutschland, meist aus ärmeren Familien, die damals in großer Zahl in Kurheime in ganz Deutschland verschickt wurden um wieder aufgepäppelt zu werden. Auch Hannas Mutter war ein solches Verschickungskind und nachdem sie nach langer Zeit ihr Schweigen gebrochen und Hanna von ihren Erlebnissen erzählt hatte, war Hannas journalistischer Spürsinn geweckt und sie plant einen Artikel über die teilweise fürchterlichen und traumatischen Erfahrungen, die die Kinder in den 1960er-Jahren machen mussten. Hanna nimmt mit weiteren Betroffenen Kontakt auf und es öffnet sich ein wahrer Schlund an, was sich in diesen Heimen abgespielt hat, die nicht von allen Betreibern zum Wohle der Kinder eröffnet wurden.
Auf Borkum angekommen macht Hanna sogleich Bekanntschaft mit dem attraktiven Inselarzt Ole, der sich wie schon sein Vater und sein Großvater dem gesundheitlichen Wohl der Insulaner und der Besucher der Insel verschrieben hat und es beginnt eine romantische Liebesgeschichte, die jedoch getrübt wird, als Hanna herausfindet, dass Oles Familie tief in den Fall verstrickt war.
Auch in dem neugebauten Fünf-Sterne-Hotel, in dem Hanna und Katie untergebracht sind, gehen merkwürdige Dinge vor. Hanna wird ein geheimes Tagebuch einer ehemaligen Betreuerin zugespielt, die jedoch unauffindbar zu sein scheint und dass Katie sich in den Sohn der abgekühlt scheinenden Hotelbesitzerin verliebt hat, trägt auch nicht gerade zur Klarheit und Entspannung bei. Je mehr sich sowohl Hanna als auch Katie auf die Suche nach der Wahrheit begeben, umso mehr begeben sie sich in Gefahr.....
Eva Völler ist eine gute Mischung aus Historie, Krimi und Liebesgeschichte gelungen, die ein wirklich dunkles Kapitel aus Deutschlands Nachkriegsgeschichte beleuchten. Kinder wurden von ihren Eltern im guten Glauben in eine Erholungskur geschickt und wurden dort teilweise für ihr Leben traumatisiert. Da die Wurzeln der Betreiber sich teilweise bis ins Dritte Reich ausstreckten, kann man sich ungefähr vorstellen, was die Kinder dort erleben mussten. Meine Mutter wurde auch verschickt und hat Gott sei Dank nur schöne Erfahrungen gemacht, doch für die Kinder, die dieses Glück nicht hatten, tut es mir wirklich sehr leid und ich hoffe, sie können diese schrecklichen Ereignisse für sich verarbeiten und hinter sich lassen.