Ein Sommerroman mit Reise in die Vergangenheit

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naevia Avatar

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In ihrem neusten Roman nimmt uns Eva Völler mit nach Borkum.
Die alleinerziehende Journalistin Hanna reist mit ihrer Tochter Katie nach Borkum um ihren Artikel über Verschickungskinder in den 1960 Jahren fertig zu stellen. Der Grund der Reise ist auch ein persönlicher, denn auch Hannas Mutter war 1963 in Borkum, kann sich aber nicht wirklich erinnern. Hanna findet nicht nur die letzten Puzzleteile für ihren Artikel, sondern auch eine neue Liebe….


Der Roman erzählt in einem kleinen erschreckenden Umfang das Schicksal von „Verschickungskindern“. Kinder, die zur Kur, allein ohne Eltern geschickt wurden. Dort erwartete sie nur meist keine Erholung von ihren gesundheitlichen Problemen, sondern meist psychische und physische Gewalt. Als Kind der 80er hatte ich bisher noch nie von diesen Kuren gehört und war um so schockierter, mit welcher Kälte und Empathielosigkeit mit den Kindern umgegangen wurde. Auch wenn die Geschichte Fiktion ist, so sind die geschilderten Ereignisse Kindern so widerfahren. Eva Völler umschreibt diese Zeit größtenteils als Interview mit einer Zeitzeugin, die ihre eigene Erinnerung mit der Journalistin Hanna teilt.
Die Geschichte der Journalistin Hanna und ihre persönlichen Erlebnisse auf Borkum ist ein gelungener, kurzweiliger Sommerroman, wenn auch für meinen Geschmack an manchen Stellen dann doch etwas zu weit hergeholt und die Hauptcharaktere etwas zu stereotyp.

Besonders hervorzuheben ist aber das Nachwort der Autorin, in dem sie vor allem ihre persönlichen Beweggründe dieses Romans beschreibt. Dieses Nachwort hat mich sehr berührt.