Liebesgeschichte mit ernstem Hintergrund

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april26 Avatar

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Der Sommer am Ende der Welt ist ein neuer Roman der Bestsellerautorin Eva Völler, der das Schicksal der Verschickungskinder thematisiert. Die Autorin gibt an, einen persönlichen Bezug zu dem Thema zu haben, da auch sie Familienangehörige hat, die von Verschickungen betroffen waren.
Bei den Verschickungen handelt es sich um sogenannte "Kinderkuren", in denen hauptsächlich in den 50er- bis in die 80er Jahre Kinder wochenlang ohne ihre Eltern zur Erholung geschickt wurden und dabei teils traumatische Erfahrungen gemacht haben und viel Leid erleben mussten. Ein Thema, das zu lange unbeachtet blieb und dringend thematisiert und aufgearbeitet werden muss.
In diesem Roman wird die Geschichte von Journalistin Hanna erzählt, die auf Borkum, wo es einst rund 30 Kurheime gab, zum Thema recherchieren möchte.
Begleitet wird sie von ihrer Tochter Katie.
Neben den Recherchen lernt Hanna Ole kennen, die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen den beiden ist das zweite dominierende Thema der Geschichte.
Oles Familie hat selbst mit dem Leid der Verschickungskinder zu tun und verbirgt noch weitere dunkle Geheimnisse.
Die Schilderungen der Verschickungskinder in der Geschichte ist teilweise sehr bedrückend und nicht leicht zu lesen.
Eva Völler gelingt es jedoch, das ernste Thema in einen eher angenehmen Rahmen -die Liebesgeschichte im Sommer auf Borkum- zu verpacken, so dass das Lesen nicht ganz so schwer fällt.
Insgesamt ein lesenswertes Buch, insbesondere auch für Leser, die bisher noch keine Berührungspunkte mit dem Schicksal der Verschickungskinder hatte.